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Promi-News: Wotan Wilke Möhring • Schauspieler bricht Lanze für Menschen mit Handicap

Samstag, 21. Mai 2022

Köln (cat). Wotan Wilke Möhring ist dafür bekannt, unsere Gesellschaft durchaus kritisch zu sehen. Auch zur Corona-Pandemie mit all ihren Facetten wie Impfpflicht und Meinungsfreiheit hatte sich der Schauspieler geäußert. Kürzlich plauderte das „Tatort“-Urgestein mit dem „Playboy“ über seinen neuen Film „Weil wir Champions sind“. Darin spielt Möhring den Trainier eines Basketball-Teams von kognitiv beeinträchtigten Menschen. „In unserem allgemeinen Sprachgebrauch, also von der sogenannten normalen Seite aus, steht immer die Einschränkung im Zentrum. Wir heben immer nur das hervor, was wir aus unserer Sicht als Einschränkung, als Unvermögen sehen. Das, was sie nicht können. Und dieses Wording finde ich ganz schwierig, unangemessen und falsch“, sagte der Mime in der aktuellen Juni-Ausgabe des Magazins. „Ich habe mir während der Dreharbeiten manchmal gedacht: Vielleicht hat einer von denen die Lösung für den Weltfrieden, gegen den Hunger, für die Energieversorgung oder sonst etwas – aber wir lassen sie gar nicht zu Wort kommen, wir lernen nicht deren Sprache“, sinnierte der gebürtige Augustdorfer. „Wir fliegen zum Mond, wissen aber überhaupt nichts über die Menschen neben uns. Diesen Gedanken fand ich nicht nur traurig, sondern er ist auch ein Armutszeugnis für uns als Gesellschaft. In dieser Beziehung haben wir uns nicht wirklich weiterentwickelt.“ Auch im prisma-Podcast „HALLO!“ sprach Wotan über sein neustes Projekt. So habe ihn die Frage des „angeblichen normal“ interessiert und was jemanden berechtige, „sich anderen übergeordnet zu fühlen“, so der TV-Star, der sofort „Feuer und Flamme“ für das Filmprojekt gewesen sei. „Wir stellen im Umgang mit behinderten Menschen doch immer nur heraus, was sie von uns trennt und was wir angeblich besser können und sie nicht“, kritisierte der Fernseh-Kommissar. „Zum Beispiel reden wir von Menschen mit Einschränkungen, Behinderungen, etc. Aber weshalb sprechen wir nur von den sogenannten Defiziten? Weshalb gehen wir nicht auch auf ihre Fähigkeiten ein? Weshalb machen wir sie somit von Anfang an klein? Wer bestimmt die Grenzen und brauchen wir die überhaupt?“ Lesenswert ist auch die Autobiografie, die Wotan Wilke Möhring zusammen mit seinem Bruder Sönke, ebenfalls Schauspieler, vor wenigen Tagen herausbrachte. Das Werk trägt den Titel „Rausch und Freiheit: Über das Leben, die Nacht und das Brüdersein.“

Bildunterschrift: Wotan Wilke Möhring spielt in seinem neuen Film den Trainer eines Basketball-Teams von kognitiv beeinträchtigen Menschen. 

Text: DJD Deutsche Journalisten Dienste GmbH & Co. KG
Foto: highgloss.de