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Gesundheit-News: Nasenbluten - In den meisten Fällen harmlos - Heftiges Schnäuzen vermeiden

12. Mai 2022

(ams).  Nasenbluten sorgt oft für einen Schreckmoment, ist aber in den meisten Fällen harmlos und hört auch schnell wieder auf. Ist die Blutung allerdings sehr stark oder nach 20 Minuten noch immer nicht gestillt, sollte die nächste ärztliche Notaufnahme aufgesucht werden. Bei Kindern muss schon nach etwa zehn Minuten gehandelt werden, wenn sich starkes Nasenbluten nicht stoppen lässt. Hier kann ein zu hoher Blutverlust nämlich schnell gefährlich werden.

Kinder und Jugendliche häufiger betroffen
"Die Nasenschleimhaut ist sehr gut durchblutet und entsprechend empfindsam. Da kann schon heftiges Schnäuzen, Niesen oder Nasebohren eine Blutung auslösen, vor allem, wenn die Schleimhaut gereizt ist - zum Beispiel durch trockene Luft in überheizten Räumen, eine Erkältung oder eine Allergie", sagt Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband. Kinder und Jugendliche haben öfter Nasenbluten, denn Kinder stecken sich schon mal einen Fremdkörper in die Nase oder toben gern. Dabei kann es zu Verletzungen an der Nase kommen. Bei Jugendlichen führen manchmal auch Wachstumsschübe zu verstärktem Nasenbluten. Da bei werdenden Müttern die Schleimhäute stärker durchblutet sind, kann es auch in der Schwangerschaft häufiger zu Nasenbluten kommen. Auch Bluthochdruck, fieberhafte Infektionen wie Grippe oder blutverdünnende Medikamente wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure (ASS) oder Marcumar können Nasenbluten auslösen. Die meisten Blutungen entstehen im besonders empfindlichen vorderen Teil der Nase und sind in der Regel harmlos. "Ist die Blutung aber im oberen Teil der Nase und das Blut läuft vor allem hinten in den Rachen hinunter, sollten Betroffene auf jeden Fall eine Arztpraxis aufsuchen", rät Mediziner Ebel.

Von wegen Kopf in Nacken legen
"Die meisten Menschen legen beim Nasenbluten automatisch den Kopf in den Nacken - das ist aber falsch", so Ebel weiter. "Denn dadurch läuft das Blut durch Rachen und Speiseröhre in den Magen, was zu Erbrechen und Übelkeit führen kann. Oder es gelangt in die Atemwege und behindert die Atmung." Stattdessen sollte man sich gerade hinsetzen und den Kopf ein wenig nach vorne beugen. Das verringert den Blutdruck im Kopf. Dann die Nasenflügel im unteren Bereich der Nase zehn bis 15 Minuten lang mit Daumen und Zeigefinger zusammendrücken, um die Blutung zu stoppen. Dabei möglichst ruhig durch den Mund aus- und einatmen. Am besten legt man sich noch einen kalten Lappen oder ein Kühlpack in den Nacken. Die Kälte verengt die Blutgefäße und mindert den Blutfluss. Gelangt Blut in den Mund, sollte es ausgespuckt und nicht heruntergeschluckt werden. Taschentücher oder Watte zum Blutstillen in die Nase zu stopfen, ist weniger hilfreich - meist reißt die Wunde wieder auf, wenn der Stopfen herausgezogen wird. Auch mit dem Naseputzen sollte man nach einer Nasenbluten-Attacke erstmal etwas vorsichtiger sein: Schnäuzt man zu heftig, kann sich der frischgebildete Schorf wieder lösen und es fängt erneut an zu bluten.

Für Kinder besonders beängstigend
Für Kinder ist es oft besonders beängstigend, wenn sie zum ersten Mal Nasenbluten haben. Hier ist es wichtig, selbst ruhig zu bleiben, das Kind zu trösten und ihm zu erklären, was jetzt getan werden muss. Ist die Blutung dann nach einigen Minuten gestillt, macht das Kind am besten erstmal ein ruhigeres Spiel.

Wann zum Arzt?
"Hört die Blutung innerhalb von 20 bis 30 Minuten nicht auf - bei Kindern schon nach zehn Minuten - sollte umgehend eine Arztpraxis aufgesucht oder der Notruf: 112 gewählt werden. Wer Nasenbluten hat, sollte aber auf keinen Fall selbst fahren", sagt Ebel.

Wie kann Nasenbluten vorgebeugt werden?
Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollte man sich nicht zu heftig die Nase putzen und außerdem darauf achten, dass die Schleimhäute immer feucht bleiben, zum Beispiel durch ausreichendes Trinken. Da Innenräume in der kalten Jahreszeit oft überheizt und zu trocken sind, kann man zum Beispiel eine Schale mit Wasser auf die Heizung stellen, um den Raum zu befeuchten.


Text / Foto: AOK-Bundesverband