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Gesundheit-News: Mehr Sonne, mehr UV-Belastung - Klimawandel und Gesundheit

21. April 2022

Foto: Zwei Mädchen cremen sich mit Sonnenmilch ein. 
ams. Sonne und wolkenloser Himmel – für viele ist das der Inbegriff eines perfekten Frühlings- oder Sommertages. Durch den Klimawandel nimmt die Zahl wolkenloser Tage zu, die Durchschnittstemperaturen steigen, und oft gibt es schon im Frühjahr sommerliche Temperaturen. Menschen halten sich häufiger und länger im Freien auf und sind daher der UV-Strahlung verstärkt ausgesetzt. Ultraviolette Strahlung kann jedoch akute und langfristige gesundheitliche Folgen haben - beispielsweise Krebserkrankungen an Auge und Haut.

Die Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen, dass sich die durchschnittliche jährliche Sonnenscheindauer in den vergangenen 70 Jahren [a2] um etwa 96 Sonnenstunden erhöht hat. "Die UV-Strahlung der Sonne hat einerseits einen wichtigen positiven Effekt: Sie fördert die Bildung von Vitamin D im Körper. Gleichzeitig ist sie aber auch Ursache für Gesundheitsschäden wie Sonnenbrand, Bindehautentzündung, grauen Star, vorzeitige Hautalterung und im schlimmsten Fall Hautkrebs", sagt Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband.
Hautkrebserkrankungen nehmen zu
Die Zahl der Hautkrebsneuerkrankungen in Deutschland hat sich seit den 1970er-Jahren mehr als verfünffacht, so das Robert Koch-Institut. Im Jahr 2018 erkrankten in Deutschland rund 22.890 Personen an dem gefährlichen malignen Melanom der Haut (schwarzer Hautkrebs) - darunter etwa gleich viele Frauen und Männer. "Schon im Kindesalter erhöht eine hohe UV-Belastung das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Deshalb sollten vor allem Kinder intensive Sonne meiden", so Mediziner Ebel. Auch das Auge kann durch übermäßige UV-Bestrahlung geschädigt werden - mögliche Folgen sind der sogenannte "Graue Star" sowie Netzhautveränderungen und die Degeneration der Makula. 
Achtung, Niedrig-Ozon!
Die Intensität und Verteilung der UV-Strahlung, die die Erde erreicht, ist unter anderem abhängig von der Ozonkonzentration in Stratosphäre und Troposphäre.  Wegen des winterlichen Ozonabbaus über der Arktis gibt es auch in Deutschland so genannte Niedrig-Ozonereignisse: Durch sie erhöht sich Ende März/Anfang April die UV-Belastung für wenige Tage über das normale Maß hinaus. "Damit wird die nicht an diese erhöhte UV-Belastung gewöhnte Haut des Menschen plötzlich hoch belastet. Daher ist es gut, den UV-Index zu kennen: Er beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert von sonnenbrandgefährdender UV-Strahlung. Je höher dieser Index ist, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten. Informationen dazu gibt es auf der Webseite des Bundesamtes für Strahlenschutz, das von April bis September alle drei Tage eine Vorhersage für den UV-Index veröffentlicht.
Schatten ist der beste Schutz vor UV-Strahlung
Der beste Schutz ist Schatten - er kann die UV-Strahlung um 50 bis 95 Prozent vermindern. Dichtes Blattwerk von Bäumen oder Sträuchern ist dazu besser geeignet als die meisten Strandschirme. Ist kein schattiges Plätzchen zu finden, ist entsprechende Kleidung wichtig: Sie schützt gut, wenn sie dunkel, fest gewebt oder dicht und ungebleicht ist. Kunstfasern wie Polyester, aber auch Jeans und Wolle halten mehr UV-Licht ab als dünne Baumwollstoffe, Leinen, Seide oder Viskose. Es gibt auch Kleidung mit speziellem UV-Schutz. Sinnvoll sind außerdem Kopfbedeckungen mit breiter Krempe und Sonnenbrillen, um die Augen zu schützen. Weitere Schutzmaßnahmen sind Sonnenschutzmittel mit einem Schutzfaktor von 30 oder höher. 
Früherkennungsangebote nutzen
Hautkrebs ist fast immer heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird. "Daher sollten unbedingt die kostenfreien Angebote der gesetzlichen Krankenkassen zur Hautkrebs-Früherkennung genutzt werden. Durch das Hautkrebs-Screening ist es möglich, bereits Frühstadien zu erkennen. Das ist umso wichtiger, da Hautkrebs zunächst keine Beschwerden verursacht", rät Mediziner Ebel. Das Hautkrebs-Screening übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre für ihre Versicherten vom 35. Geburtstag an.


Text / Foto: AOK-Bundesverband