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was kommt

TV-Tipp-News: Alles was kommt • WDR • ab 23.30 Uhr • Spielfilm

7. April 2022

Die souveräne Philosophielehrerin Nathalie sieht es gelassen, wenn die Schüler vor der Schule für bessere Arbeitsbedingungen streiken. Blockade oder eher Diskussion über den „Gesellschaftsvertrag“ im Philosophieunterricht? Nathalie hält, trotz Streiks, die Schulstunde ab, lässt die Schüler aber diskutieren über Freiheit und die Bedingungen von Wahrheit - und erreicht sie so.

Doch ihr sonstiges Leben scheint ihr zu entgleiten. Ihr Mann verlässt sie nach 25 Jahren Ehe, und die exzentrische und einnehmende Mutter muss in ein Altersheim eingewiesen werden. Ein Kraftakt, denn diese wehrt sich mit allen Mitteln. Und der Verlag, bei dem sie eine Lehrbuchreihe herausgibt - ein Standardwerk für den Philosophieunterricht in der Oberstufe - möchte die Reihe "modernisieren", mit einem Relaunch, der die empörte Nathalie an eine rein marktwirtschaftliche Logik erinnert.

Die Zäsur in ihrem Leben stellt Nathalie auf die Probe. Sie ist eine stolze Frau, Vernunft und Gedanken stehen stets über den Gefühlen - sie möchte also mit Entschlossenheit und erhobenen Hauptes den Widerständen in ihrem Leben entgegentreten. Und so entwickelt sie allmählich eine eigene Lebensphilosophie: offen für das sein, was kommen mag. Und so zeigt sich, dass der dritte Lebensabschnitt noch unerwartet positive Lebensveränderungen bereithält.

Mia Hansen-Løve wurde für den unaufgeregten und klug inszenierten Film auf der Berlinale 2016 mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet. „'Alles was kommt' ist starkes Frauenporträt und zugleich eine lebendige und warmherzige Reflexion über Umbrüche, Älterwerden und Sinnsuche.“ (rbb-online)
Vor der Kamera steht die erfahrene Isabelle Huppert, die 2017 für ihre Rolle als Tochter eines Massenmörders in Paul Verhoevens “Elle“ den Golden Globe gewann und für den Oscar nominiert wurde.


Text / Foto: ARD