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Promi-News: Jordy Napieray • Krasse Karriere • Rapperin Badmómzjay will nie wieder arm sein

Sonntag, 4. März 2022

Berlin (cat). Im vergangenen Jahr feierte Jordan Napieray alias „Badmómzjay“ ihren endgültigen Durchbruch im Rap-Business. Aufgewachsen in völliger Armut in Ostberlin stand sie mit gerade mal 18 Jahren als jüngste Rapperin Deutschlands auf Platz eins der Charts. Und das bereits vier Mal. Bemerkenswert: Ein Song von Jordy landete auf dem Ingame-Soundtrack von „FIFA 22“, außerdem gewann sie einen MTV EMA in der Kategorie „Best German Act“. Ein Traum für viele junge deutsche Musiker, die sich noch ganz am Anfang ihrer Karriere befinden. Die selbstbewusste Künstlerin färbt sich seit der siebten Klasse die Haare rot und legte sich ab da mit Klassenkameraden an, die ihr auf den Kopf schlugen und „Buzzer“ riefen. In der zehnten Klasse bemerkte Jordy, dass sie die Cartoon-Figuren Kim Possible und Lara Croft attraktiv fand, googelte „Mädchen küsst Mädchen“ und postete auf Facebook: „Hey Leute, ich stehe übrigens auf Frauen.“ Eines Nachts konnte Napieray nicht schlafen: Sie tippte auf der Couch eines Kumpels ihren ersten Rap-Text auf ihrem Smartphone. Dann lief es wie im Märchen: Ein Label-Deal bei „Universal“ folgte. Drei Jahre und viele Studio-Sessions später landete ihr Song „Ohne dich“ auf Platz eins. Obwohl ihr Debütalbum „badmómz“ erst Ende 2021 erschien, hat die 19-Jährige seit Jahren viele Fans. Im Interview mit „Stern“ sprach die Rothaarige über ihre Kindheit: „Dass meine Familie arm ist, merkte ich, als ich in die erste Klasse kam. Ich saß plötzlich zwischen irgendwelchen Lisas, die in großen Häusern lebten und von ihren Eltern Pferde geschenkt bekamen, während bei uns Zuhause mal wieder der Strom abgestellt wurde. Für diese Lisas war ich nur ein Assi“. Doch ihre Erfahrungen hätten sie „abgehärtet“, sagte die Rapperin, da sie kämpfen musste, um zu überleben. „Manchmal erzählen mir Menschen, auf welchen Spielplätzen sie als Kind gespielt haben, welche Bücher sie vorgelesen bekommen haben, welche Kinderserien sie gucken durften“, so Jordy. Das kenne sie alles nicht, sie sei ein „Kind ohne Kindheit“ gewesen und musste früh erwachsen sein. „Kein Kind sollte wissen, wie es aussieht, wenn Eltern sich anschreien, wenn Gläser durch die Wohnung fliegen, wenn Menschen geschlagen werden und wenn Freunde sterben.“ An vielen Abenden sei die Familie ohne Strom gewesen, als Abendessen gab es trockenes Brot. Jetzt sitzt der Rapp-Star mit der Mutter in teuren Restaurants. Doch die Angst vor Armut bleibt: „Ich habe Angst, dass die Menschen mich und meine Musik wieder vergessen. Diese Angst werde ich nie ablegen. Wenn du einmal weißt, wie es auf der anderen Seite aussieht, dann vergisst du das nicht.“

Bildunterschrift: Jordy Napieray beim Deutscher Musikautor*innenpreis 2022.

Text: DJD Deutsche Journalisten Dienste GmbH & Co. KG
Foto: highgloss.de