Berlin (dts
Nachrichtenagentur/MDN) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) lehnt den von
Finanzminister Christian Lindner (FDP) geplanten Tankrabatt für Autofahrer ab. Ein Tankrabatt sei "ökonomisch
und ökologisch unsinnig" sowie "enorm teuer und sozial
ungerecht", sagte DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert der
"Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).
"Statt reichen
SUV-Fahrern die Tankfüllung zu bezahlen,
sollten wir besser ein Mobilitätsgeld für
ökologisch ausgerichtete Mobilität an wirklich Bedürftige
zahlen."
Zwanzig Prozent aller
Haushalte könnten sich gar kein Auto leisten. "Besser wäre ein
einkommensunabhängiges Mobilitätsgeld oder eine Pro-Kopf-Klimaprämie, bei der
die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung an alle Haushalte rückerstattet werden", sagte die DIW-Expertin.
Insbesondere Menschen mit niedrigen Einkommen würden
davon profitieren.
Kemfert forderte zudem
"eine Abwrackprämie für spritfressende
Fahrzeuge und für Öl- und Gasheizungen". Jede vierte Pkw-Fahrt
diene der Freizeit. Hier gelte es Alternativen zu finden mit dem Elektrofahrrad
oder der Bahn.
"Tempolimit und
autofreie Sonntage sind ebenfalls sinnvoll", sagte sie. "Man sollte
es wie in Neuseeland machen: die Kosten für
den ÖPNV halbieren. Das Geld dazu kann durch eine Sonderbesteuerung der
`Kriegsgewinne` der Energiekonzerne hereingeholt werden."
Text / Foto: dts