Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur/MDN) - Das
Statistisches Bundesamt hat die bereits Anfang März vor Februar gemeldete
Inflationsrate von 5,1 Prozent wie erwartet bestätigt und weitere Details
veröffentlicht. Einfluss hätten Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf
den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, insbesondere bei den Energieprodukten, so
die Statistiker am Freitag.
"Die coronabedingten Effekte werden
zunehmend überlagert durch die Auswirkungen des Angriffs von Russland auf die
Ukraine", sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes, der
gleichzeitig auf weitere Preissteigerungen einstimmte: "Die aktuellen
Preissteigerungen, insbesondere bei den Mineralölprodukten, spiegeln sich in
den Februarergebnissen 2022 noch nicht wider."
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten
sich von Februar 2021 bis Februar 2022 um 7,9 Prozent. Vor allem die Preise für
Energieprodukte lagen mit +22,5 Prozent deutlich über der Gesamtteuerung
(Januar 2022: +20,5 Prozent), so die Statistiker. Es handelt sich um
Durchschnittswerte, Neuverträge im Energiebereich sind meist sehr viel teurer.
Binnen Jahresfrist erhöhten sich laut
Bundesamt auch die Kraftstoffpreise um 25,8 Prozent und die Preise für
Haushaltsenergie um 20,8 Prozent. Hier verteuerten sich vor allem leichtes
Heizöl (+52,6 Prozent), Erdgas (+35,7 Prozent) und Strom (+13,0 Prozent). Der
Preisauftrieb bei den Energieprodukten werde von mehreren Faktoren beeinflusst,
so das Bundesamt.
Neben den krisenbedingten Effekten wirkte
sich unter anderem die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe von 25 Euro auf 30
Euro pro Tonne CO2 aus. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Februar
2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,3 Prozent (Januar 2022: +5,0 Prozent).
Mehr bezahlen mussten die Verbraucher insbesondere für frisches Gemüse (+11,0
Prozent) sowie für Molkereiprodukte und Butter (+6,7 Prozent).
Merklich teurer wurden neben Energie und
Nahrungsmitteln auch Pflanzen und Blumen (+8,7 Prozent), Fahrzeuge (+7,8
Prozent) sowie Kaffeeprodukte (+6,7 Prozent). Insgesamt verteuerten sich die
Verbrauchsgüter um 10,5 Prozent und Gebrauchsgüter um 3,0 Prozent. Ohne
Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im Februar 2022 bei +3,3
Prozent gelegen, ohne Energie und Nahrungsmittel bei +3,0 Prozent.
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt
lagen im Februar 2022 um 2,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und
damit unterhalb der Gesamtteuerung. Die aufgrund des großen Anteils an den
Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten
sich um 1,5 Prozent und dämpften somit die Gesamtteuerung. Zudem gingen die
Preise für Telekommunikation (-1,0 Prozent) sowie für Leistungen sozialer
Einrichtungen (-2,4 Prozent) zurück, letztere infolge der Umsetzung der im Juni
2021 beschlossenen Pflegereform.
Dagegen erhöhten sich einige
Dienstleistungspreise deutlich, etwa die Wartung und Reparatur von Wohnungen
und Wohnhäusern (+10,1 Prozent) sowie von Fahrzeugen (+5,3 Prozent). Im
Vergleich zum Januar 2022 stieg der Verbraucherpreisindex im Februar 2022 um
0,9 Prozent. Erneut wurden in dieser kurzen Zeitspanne insbesondere
Energieprodukte teurer (+3,1 Prozent), auch mussten Verbraucher deutlich mehr
für leichtes Heizöl (+7,0 Prozent) und für Kraftstoffe (+3,8 Prozent) bezahlen.
Auch die Nahrungsmittelpreise zogen an
(+1,0 Prozent, darunter Gemüse: +3,9 Prozent). Nennenswert sei zudem der
Preisanstieg bei Pauschalreisen (+9,4 Prozent), so das Statistische Bundesamt.
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