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Frauen Armutsfalle

TV-Tipp-News: Frauen in der Armutsfalle • 3sat • ab 22.55 Uhr • Dokumentation

08. März 2022

Über Geld zu sprechen und ihre Finanzen zu regeln, scheint für viele Frauen noch immer noch ein Tabu. Doch: Kümmern sie sich nicht frühzeitig darum, beschert ihnen das große Nachteile.

Über die ganze Altersvorsorge gesehen bekommen Frauen in der Schweiz 37 Prozent weniger Rente als Männer. Viele Frauen merken das erst, wenn sie sich trennen und staunen, dass ihr Geld und ihre Altersvorsorge nicht ausreichen.

Die Gründe sind immer die gleichen: Mütter haben Teilzeit gearbeitet oder sind wegen der Kinder ganz ausgestiegen. Deshalb haben sie kein oder wenig Pensionskassenguthaben angehäuft. Oft haben sie am Erwerbseinkommen des Mannes partizipiert, für sich selbst aber nichts angespart und sich nicht um ihre Altersvorsorge gekümmert.

Bei einer Scheidung gilt zwar das Splitting für die gemeinsamen Ehejahre, aber die Gerichte berücksichtigen nicht, dass Mütter auch nach einer Scheidung die Kinderbetreuung mit großer Mehrheit weiter übernehmen und deshalb weniger arbeiten können. Dies vergrößert ihre Lücke in der Altersvorsorge noch mehr. Nicht selten arbeiten Frauen außerdem in Tieflohnbranchen und haben schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt, ihr Pensum wieder zu erhöhen. Sind die Kinder ausgezogen, fällt die Kindesunterhalt weg, und sie haben keine Möglichkeiten mehr, ihre Altersvorsorgelücken zu stopfen oder Geld zu sparen, geschweige denn Geld anzulegen. Die anstehenden Gesetzesrevisionen werden daran vermutlich nicht viel ändern.

Die Dokumentation "Frauen und Geld" gibt Einblicke in die finanzielle Situation verschiedener Frauen und beleuchtet die Gründe, warum viele Frauen, auch junge, es versäumen, sich finanziell abzusichern. Aber auch, dass sich vieles verbessern könnte, wenn Frauen ihre Eigenverantwortung in dieser Frage selbstbewusst wahrnehmen würden.

Film von Michèle Sauvain


Text / Foto: ARD