Kostümführungen, Poetry-Slam und Livemusik beim Wetzlarer Goethesommer
Foto: Beim Wetzlarer Goethesommer lassen
sich die Erlebnisse des jungen Dichters bei Kostümführungen nachempfinden
(djd). Johann Wolfgang von Goethe ist für viele der bedeutendste deutsche Dichter. Werke wie „Der Erlkönig“, „Der Zauberlehrling“
oder „Egmont“ sind weltweit bekannt.
Bis heute wird das Drama „Faust“ in etlichen Schulen ausgiebig im Deutschunterricht behandelt.
Gleiches gilt für
Goethes ersten Bestseller, den Briefroman „Die
Leiden des jungen Werther“, der auf Ereignisse in der Stadt Wetzlar
zurückgeht. Diese haben sich vor genau 250 Jahren zugetragen. Und so
dreht sich beim Wetzlarer Goethesommer von Mai bis September alles um die Zeit,
in der der Vorbereiter des Sturm und Drang in der Stadt an der Lahn lebte.
Die Leiden des jungen Goethe
Im Frühjahr
1772 fuhr Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe, in Wetzlar mit der
Kutsche ein. Die kommenden Monate, die er dort verbrachte, prägten maßgeblich
seinen Werdegang. Angereist war der gerade einmal 22-Jährige für ein Praktikum am Reichskammergericht, dem seiner Zeit höchsten
deutschen Gericht. Sein Vater wollte es so. Doch der Rechtspraktikant
beschäftigte sich mit der „Juristerei“ nur am
Rande. Lieber widmete er sich seinem literarischen Frühwerk
und erkundete die Natur des Lahntals.
Auf einem Ball lernte Goethe Charlotte Buff
kennen. Er verliebte sich, doch die Amtmannstochter war bereits verlobt.
Daraufhin verließ er die „Hauptstadt des Rechts“. Seine unerwiderte Liebe zu Charlotte verarbeitete Goethe im
Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“, der
zwei Jahre später erschien.
Zitat-Steine kennzeichnen Schauplätze des
Briefromans
Beim Wetzlarer Goethesommer lassen sich die
ereignisreichen Monate im Leben des schon bald angesehenen Dichters
nachempfinden. Zu den zahlreichen Events – wie
Kostümführungen, Kräuterwanderungen, Poetry-Slam und Livemusik – gibt es auf der Website www.wetzlar-tourismus.de nähere
Informationen. Wer sich auf einen Rundgang durch die Altstadt begibt, passiert
unter anderem das damalige Wohnhaus Goethes und das Gasthaus „Zum Kronprinzen“, in dem er häufig zusammen mit anderen
jungen Juristen zu Mittag aß. Auch Museen wie das Lottehaus und das
Jerusalemhaus sind einen Besuch wert. Der Goetheweg bietet die Möglichkeit, die
Pfade, die der passionierte Naturforscher im Grünen
ging, nachzuwandern. Zitat-Steine am Wegesrand kennzeichnen die Stellen, denen
Schauplätze in „Die Leiden des jungen Werthers“
zugrunde liegen. Erreicht man den Wetzlarer Stadtteil Garbenheim, begegnet
einem auf dem Goetheplatz schließlich der Dichter als lebensgroße Statue.
Text / Foto: djd/Tourist-Information
Wetzlar/K. Schuhmacher