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Magdeburg-News: Ausstellungsankündigung im Kunstmuseum • Frieder Heinze • Kopfüber-Kopfunter

Donnerstag, 3. März 2022

Frieder Heinze
Kopfüber-Kopfunter
8. März bis 6. Juni 2022, Kabinettausstellung im Kunstmuseum

Magdeburg. Beim Betrachten der Werke Frieder Heinzes ist es so, als öffnete das Rechteck des Formats ein Fenster in eine Art Paralleluniversum: Merkwürdige Wesen bevölkern es. Teilweise scheinen es kleine Monster zu sein, die uns aus großen, runden Augen anblicken, sie sitzen in Autos und fliegen in Ufos umher, Tiere gesellen sich dazu. Die Werke Heinzes sind richtungslos – Kopfüber-Kopfunter.

Die Kabinett-Ausstellung zeigt Zinklithografien, entstanden zwischen 1983 und 2011, in denen Heinze immer neue Bildzeichen zu Papier bringt. Sein Fundus innerer Bildwelten, aus dem er schöpft, scheint endlos. Inspiration für seine Werke zieht Heinze aus Studienaufenthalten und Reisen unter anderem nach Mexiko, Kuba, Schweden und in die Sahara. Die jungsteinzeitlichen Felsritzungen sowie die Kunst indigener Völker beeindrucken ihn nachhaltig.

Frieder Heinze, 1950 in Leipzig geboren, lebt seit 1991 in Großpelsen/Leisnig. Von 1969 bis 1974 studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer. Anschließend war er bis 1977 Meisterschüler bei Tübke und Bernhard Heisig. Schon während des Studiums in Leipzig löste sich Heinze von jedweder künstlerischen Dogmatisierung. Seine Freundschaft zu anderen „unangepassten“ Künstlern und deren gegenseitige Auseinandersetzung und Reibung boten ihm die Vernetzung, die er benötigte, um seine eigene Freiheit in der Kunst zu entwickeln. Bereits ab 1977 arbeitete Heinze freischaffend in Leipzig und begann im selben Jahr mit bildhauerischer Arbeit mit Günther Huniat. Im Jahr 1984 war er Mitinitiator der wohl bedeutendsten non-konformen Ausstellung in der DDR, dem 1. Leipziger Herbstsalon. Dies verdeutlicht seine Positionierung zur künstlerischen Unabhängigkeit und seine Liebe zur Kunst, die er nie in Abhängigkeit zur staatlich vorgegebenen Funktion stellte und sich dem stets widersetzte.

Die gezeigten Zinklithografien entstanden zwischen 1983 und 2011 in Zusammenarbeit mit dem Drucker Gerhard Günther bis zu dessen Ausscheiden aus dem Berufsleben.

Bildunterschrift: Frieder Heinze, NEBEL, 2004, Zinklithografie © VG Bild-Kunst Bonn, 2022

Text & Foto: Kunstmuseum Magdeburg