Köln
(dts Nachrichtenagentur/MDN) - Der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft
(IW), Michael Hüther, hält
eine Ausweitung der Swift-Blockade auf alle russischen Banken für machbar. "Ein voller
Ausschluss aus Swift mag notwendig sein und sollte keinesfalls ausgeschlossen
werden.
Die
Lücken, die das russische Gas
lässt, sind zu schließen durch zum Beispiel LNG. Die deutsche
Leitungsinfrastruktur gibt uns eine hinreichende Flexibilität", sagte Hüther der "Rheinischen
Post" (Montag).
Der
IW-Chef geht davon aus, dass der beschlossene Swift-Ausschluss einiger
russischer Banken bereits wirkt: "Die damit dokumentierte Entschlossenheit
gegenüber dem Aggressor Putin wird
sicher auf mittlere Sicht spürbare
Folgen für die russische
Volkswirtschaft haben. Die jetzigen Sanktionen treffen auf eine ohnehin
geschwächte, weil nicht entwickelte russische Volkswirtschaft. Die
Devisenreserven und der Staatsfonds können nur kurzfristig lindernd wirken. Ob
China als Helfer Russlands auftritt, wird angesichts der eindrucksvollen
westlichen Geschlossenheit immer fraglicher." Hüther erinnerte daran, dass sich das
Pro-Kopf-Einkommen schon seit den Russland-Sanktionen 2014 viel schlechter
entwickelt: Lag das Pro-Kopf-Einkommen 2013 in Deutschland 2,2 mal so hoch wie
in Russland, so war es 2021 bereits 3,8 mal so hoch.
Text / Foto: dts