Foto: Der Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung sollte immer ärztlich abgeklärt werden
Müdigkeit,
Kälteempfindlichkeit, Depressionen, aber auch Reizbarkeit, Schlafstörungen und
hervortretende Augen:
Eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse kann zahlreiche unangenehme Symptome hervorrufen.
Doch auch das Sexualleben kann betroffen sein. Diese vier Probleme können durch
eine Erkrankung des kleinen Halsorgans entstehen:
1. Libidoverlust
Besonders eine Schilddrüsenunterfunktion
(Hypothyreose) kann das Verlangen nach Sex deutlich einschränken. Das liegt
unter anderem daran, dass durch den Mangel an Schilddrüsenhormonen
der gesamte Körper sozusagen auf Sparflamme läuft. Ständige Abgeschlagenheit,
Antriebsarmut und Leistungsschwäche führen dann zu einem
Libidoverlust. Aber auch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann die Lust stören. Bei
länger anhaltendem Libidoverlust, besonders in Kombination mit weiteren
Symptomen, sollte die Schilddrüse deshalb von einem
Facharzt untersucht werden. Frauen sind deutlich häufiger von Schilddrüsenerkrankungen betroffen als Männer – etwa durch die Autoimmunerkrankungen
Hashimoto-Thyreoiditis, die zu einer Unterfunktion führt,
und Morbus Basedow, die in einer Überfunktion resultiert.
2. Potenzprobleme bei Männern
Bei Männern kommt es durch eine Schilddrüsenfehlfunktion oft nicht nur zum Libidoverlust,
sondern neben dem Wollen leidet auch das Können. Besonders eine Hypothyreose
kann Erektionsschwierigkeiten bis hin zur Impotenz verursachen. Dies sollte bei
der ärztlichen Abklärung ebenfalls beachtet werden.
3. Zyklusstörungen bei Frauen
Zu oft, zu selten, zu stark, zu schwach oder gar nicht
mehr: Schilddrüsenerkrankungen wirken sich bei Frauen häufig auf die
Menstruation aus. Typisch für eine Schilddrüsenunterfunktion sind eine zu selten auftretende
Periode oder sogar das völlige Ausbleiben. Dafür
ist die Regel oft sehr stark. Umgekehrt kann eine Schilddrüsenüberfunktion zu übermäßig häufigen, aber schwächeren Blutungen führen.
4. Unfruchtbarkeit
Paaren mit Kinderwunsch kann die Schilddrüse neben Libidoverlust und Potenzproblemen noch
weiteren Ärger machen. Nicht selten ist eine Schilddrüsenunterfunktion
die Ursache für eine eingeschränkte Fruchtbarkeit von Frauen, denn sie
führt nicht nur zu Zyklusstörungen, sondern lässt oft
auch den Eisprung ausbleiben. So kann beispielsweise bei etwa jeder fünften Kinderwunschpatientin eine
Hashimoto-Thyreoiditis festgestellt werden. Das ist eine Autoimmunkrankheit,
die zur Unterfunktion der Schilddrüse führt. Die Qualität und Beweglichkeit der männlichen
Spermien kann durch Schilddrüsenfehlfunktionen
ebenfalls leiden. Meist führt dies allein aber
nicht zur Unfruchtbarkeit, sondern es müssen
noch weitere Parameter hinzukommen.
Text / Foto: djd/www.forum-schilddruese.de/Getty