Foto: Mann fährt auf Motorrad in China
Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN) - Die
Omikron-Variante des Coronavirus könnte China in eine Wirtschaftskrise stürzen, die auch in Deutschland zu einem Wachstumseinbruch führen würde. Das ergibt
sich aus einer Simulationsrechnung des Analyse- und Beratungsunternehmens
Prognos, aus dem die "Süddeutsche
Zeitung" zitiert.
Gehe man davon aus, dass Omikron Chinas
Wirtschaft ähnlich schwer träfe wie die Alpha-Variante gleich zu
Pandemiebeginn, so die Forscher, würde das Bruttoinlandsprodukt der
Volksrepublik in diesem Jahr demnach statt wie bisher erwartet um sechs um
gerade noch 2,3 Prozent zulegen.
Für Deutschland hieße das, dass die
Wachstumsprognose für 2022 von bislang vier auf nur noch 2,1 Prozent halbiert werden
müsste. In absoluten Werten gingen der Bundesrepublik damit gut 60
Milliarden Euro an zusätzlicher Wirtschaftsleistung verloren. Hintergrund des
Wenn-Dann-Szenarios sind Studien etwa der Universität Hongkong, wonach die in
China verwendeten Impfstoffe Sinovac und Sinopharm ausgerechnet gegen die
hochansteckende Omikron-Variante offenbar nur unzureichend wirken.
Hinzu kommt, dass der Anteil Genesener mit
natürlichem Immunschutz in kaum einem Land der Welt so niedrig sein
dürfte wie in der Volksrepublik, weil Peking die Ausbreitung
bisheriger Mutanten durch strengste Lockdowns und Massentests aufgehalten
hatte. Damit sind 1,4 Milliarden Menschen kaum vor Omikron geschützt. "Das könnte die chinesische Politik vor ein Dilemma
stellen: Entweder wird die bisherige Null-Covid-Strategie in Umfang und Härte
nochmals ausgeweitet, oder die Infektions- und Krankheitsfälle steigen massiv
an", so Prognos.
"In beiden Fällen ergeben sich
gravierende Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung
Chinas." Dass die Folgen vor allem auch hierzulande zu spüren wären, liegt daran, dass die Volksrepublik der wichtigste
Handelspartner der deutschen Wirtschaft ist. 2020 gingen acht Prozent der
hiesigen Ausfuhren in die Volksrepublik, zugleich wurden neun Prozent aller
Vorleistungsgüter von dort bezogen.
Vor allem in Bereichen wie Elektronik und
Optik sind deutsche Firmen auf chinesische Komponenten angewiesen.
Text / Foto: dts