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Alte Schwalbenwand NABU Sachsen Anhalt

Magdeburg-News: Mit Hilfe der NABU entstand neuer Lebensraum für die Uferschwalbe

Donnerstag, 20. Januar 2022

Magdeburg. Im Kalksteintagebau in Förderstedt wird Kalkstein für die Sodaproduktion abgebaut. Das Unternehmen CIECH Soda Deutschland GmbH und Co. KG setzt sich in seinem Tagebau aber auch für den Artenschutz vor Ort ein. Gemeinsam mit dem NABU entstand eine 150 m lange Steilwand, die Uferschwalben einen neuen Lebensraum und sichere Brutplätze verschaffen soll.

„Die Uferschwalbe gilt in Sachsen-Anhalt bisher als nicht gefährdet, wurde aber deutschlandweit in der Roten Liste von ‚ungefährdet‘ auf die Vorwarnliste hochgestuft“, erklärt Marcel Otte, Naturschutzreferent beim NABU Sachsen-Anhalt. Uferschwalben legen ihre Bruthöhlen in Steilwänden an und kamen daher ursprünglich an Küsten oder dynamischen Flussläufen vor. Marcel Otte: „Durch umfangreiche Regulierungen an Gewässern in Deutschland verschwanden die natürliche Brutplätze der Uferschwalben fast flächendeckend. Die kleinen Vögel weichen daher auf Sandgruben und Tagebaue als sekundäre Lebensräume aus.“ Doch auch diese verschwinden aufgrund von strikten Vorlagen und Begrünungen zusehends. Die kleinste europäische Schwalbenart braucht vegetationsfreie Bereiche, um ein freies An- und Abfliegen zu ermöglichen. Speziell angelegte Steilwände in stillgelegten Bereichen im Tagebau werden daher zu einer immer wichtigeren Lebensstätte für die Uferschwalben.

Im Kalksteintagebau in Föderstedt siedelten sich bereits im Jahr 2020 Uferschwalben an einer Steilwand an der Tagebaugrenze an. Mit dem Programm Artensofortförderung des Landes Sachsen-Anhalt und der Hilfe des NABU wurde eine Erweiterung der Steilwand finanziert. Bisher waren die potenziellen Brutplätze verschüttet und abgerutscht, die Steilwand wurde daher freigeräumt und steiler angeschnitten. Diese Baumaßnahmen fanden bereits im Dezember 2021 statt. Jetzt müssen nur noch der Wassergraben gefüllt und Infoschilder aufgestellt werden. Die Uferschwalben kehren im Frühjahr etwa Mitte April aus ihren Winterquartieren in die Brutkolonien zurück. In Förderstedt werden sie dann einen neuen, sicheren Lebensraum für sich und ihren Nachwuchs finden.

Bildunterschrift: Mit Hilfe des NABU entstand im Kalksteintagebau Förderstedt eine Uferschwalbenwand mit neuen Brutmöglichkeiten.

Text & Foto: NABU Sachsen-Anhalt