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2022 01 12 Videokonferenz Dr. Mu  nch

Sachsen-Anhalt-News: Digitalisierung ist nicht wie ein Schnupfen – Apotheker begleiten Digitalisierung

Freitag, 14. Januar 2022

Magdeburg. „Im letzten Jahr waren die landesweit 572 Apotheken - wie immer - verlässliche Partner für unsere Patienten in der Versorgung mit Arzneimitteln. Auch wenn uns die Corona-Pandemie noch fest im Griff hatte und hat, standen wir bei allen Fragen rund um Arzneimittel und Gesundheit jederzeit zur Verfügung. Wer es nicht in die Vor-Ort-Apotheke schaffte, den hat das umfangreiche Botendienstsystem der Vor-Ort-Apotheken nicht allein gelassen. Die Versorgung der Patienten war zu keiner Zeit gefährdet.“ Mit diesen Worten blickte Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt auf das Jahr 2021 zurück. Anlass für seine Äußerungen war eine Online-Pressekonferenz der Heilberufler am 12. Januar 2022.

Wie leistungsfähig und flexibel das System der Vor-Ort-Apotheken ist, zeige sich einmal mehr darin, mit welcher Kraft die Verteilung der Corona-Impfstoffe organsiert worden ist. Seit April letzten Jahres meistern die Apotheken diese Aufgabe und bringen die so dringend benötigten Impfstoffdosen in die Praxen. Auch das Testen auf das Coronavirus wurde kurzfristig übernommen oder das Ausstellen von Impfzertifikaten. „Jede Aufgabe, die uns die Politik quasi über Nacht erteilt hat, haben wir zügig fach- und qualitätsgerecht ausgeführt“, erklärte Präsident Dr. Münch. 

Mit Sorgen blickte Dr. Münch jedoch auf die immer größer werdenden Personalprobleme in den Apotheken. „Wir benötigen nicht nur mehr Absolventen, sondern vor allem auch verlässliche Rahmenbedingungen und eine angemessene Honorierung, damit sich die jungen Leute auf den Weg machen und eine Apotheke übernehmen“, forderte er mit Blick auf die Politik. 

Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt, lenkte den Blick auf die Entwicklung und Einführung zum künftigen E-Rezept. „Die Digitalisierung ist nicht wie ein Schnupfen. Digitalisierung geht nicht einfach wieder weg. Wir müssen sie aktiv einführen und nutzen. Dafür sind wir schon gut gerüstet. Unser System steht und das Netz funktioniert. Jetzt müssen wir uns aber alle auf eine Sprache verständigen, damit das E-Rezept Laufen lernt.“ Dafür benötigt es mehr Testregionen und die zügige Lösung der dort identifizierten Probleme. Laut Arnold handelt es sich jetzt lediglich um einen zeitlichen Aufschub. Die Aufgabe, das E-Rezept einzuführen, bleibe bestehen und werde noch sehr viel Kraft kosten. Die Apotheker haben jedoch bewiesen, dass sie sich nicht vor neuen Aufgaben scheuen. Denn schon die Implementierung zur Ausgabe von digitalen Impfzertifikaten durch die Apotheken konnte kurzfristig und erfolgreich umgesetzt werden.    

Bildunterschrift: Videokonferenz mit Dr. Münch

Text: Katrin Pohl/AK
Foto: Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt