Foto: Rosacea-Patienten leiden nicht nur unter Brennen,
Pusteln und unerwünscht rote Wangen, sondern auch seelischen Belastungen
(djd). Die chronische Hauterkrankung Rosacea belastet
Betroffene auf vielerlei Weise. Sie kämpfen gegen die äußerlichen Symptome wie
entzündliche Pusteln und rote Wangen, aber auch gegen unsichtbare Probleme.
Dazu gehören schmerzhaftes Brennen und Stechen, brennende Augen sowie ein
geringes Selbstwertgefühl und häufige Vorurteile durch das Umfeld.
Um die Beschwerden in den Griff zu bekommen, ist vor allem eine gute
Kommunikation zwischen dem behandelnden Dermatologen und dem Patienten
Voraussetzung. Hier einige Tipps für ein erfolgreiches Arzt-Patienten-Gespräch:
1. Infos, bitte: Machen Sie sich schlau!
Wenn bei Ihnen bereits Rosacea diagnostiziert wurde, sollten Sie sich
möglichst schon vor dem Besuch beim Hautarzt über die Krankheit und mögliche
Behandlungsoptionen informieren. Achten Sie dabei auf seriöse Quellen. Je mehr
Sie wissen, umso gezielter können Sie Fragen stellen.
2. Wichtiges zuerst: Bereiten Sie sich vor!
Leider bleibt dem Hautarzt im hektischen Praxisalltag oft nur eine recht
kurz bemessene Zeit pro Patient. Umso notwendiger ist es, sich vorab Fragen zu
notieren, um im Gespräch nicht lange überlegen zu müssen. Setzen Sie dabei Ihre
wichtigsten Anliegen etwa zur Behandlung oder Ihren Symptomen an die oberste
Stelle – so kommen diese auf jeden Fall zur Diskussion. Der Dermatologe Prof.
Dr. Peter Arne Gerber, Düsseldorf, und die Rosacea-Patientin Ann-Christin
Weber, Ellingen, haben diskutiert, wie Arzt-Patienten-Gespräche verbessert
werden können. Videos dazu mit vielen Informationen und Tipps zum Thema sind
auf dem Youtube-Kanal von „Aktiv gegen Rosacea“ verfügbar.
3. Strategie: Bitten Sie um einen „Fahrplan“!
Viele Rosacea-Patienten haben schon eine wahre Ärzte-Odyssee hinter sich
und verschiedene Behandlungen ausprobiert. Bitten Sie Ihren Hautarzt daher um
einen Behandlungsplan. Wichtig ist, dass der Arzt Ihnen erklärt, warum, wie
genau und wie lange ein bestimmtes Medikament angewendet werden soll. Zeigt
dies nach mehreren Monaten keinen Erfolg, sollten Sie wieder beim Arzt
vorstellig werden und die nächsten Schritte besprechen.
4. Bewahren Sie Geduld bei roten Wangen und Co.!
Dank moderner Behandlungsmethoden ist es heute für die meisten
Rosacea-Patienten möglich, komplett erscheinungsfrei („clear“) zu werden. Dann
sind Rötungen, Papeln und Pusteln nicht mehr sichtbar. Das funktioniert
allerdings nicht von heute auf morgen – hier ist eine realistische
Erwartungshaltung gefragt. Also bewahren Sie Geduld, wenn das Hautbild nicht
binnen kurzer Zeit perfekt ist. Sie sollten geduldig bleiben, denn manche
Medikamente zeigen erst nach einigen Wochen die vollständige Wirkung.
5. Zeigen Sie Vertrauen!
Schildern Sie offen und ehrlich, was Ihnen bei Ihrer Rosacea am meisten zu
schaffen macht, wann und in welchen Situationen welche Symptome auftreten. Denn
jeder Patient ist anders. Schämen Sie sich nicht: Es braucht ein
Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient, um gemeinsam eine individuelle
Therapie abzustimmen und auch nach Rückschlägen weiter konsequent daran zu
arbeiten, die ungeliebten roten Wangen, Pusteln und Schmerzen loszuwerden.
6. Ziehen Sie Konsequenzen!
Wenn Sie sich allerdings bei Ihrem Hautarzt mit Ihrer Rosacea nicht gut
aufgehoben fühlen, dann ist ein Arztwechsel die richtige Konsequenz. Hier sind
Empfehlungen von Freunden, Bekannten oder anderen Betroffenen oft wertvoll.
Letztere findet man beispielsweise in entsprechenden Gruppen in den sozialen
Medien.
Text / Foto: Foto: djd/rosacea-info.de/Angelina - stock.adobe.com