Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN) - Die
neue Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat die Einführung einer
Kindergrundsicherung als eine der "wichtigsten Aufgaben" der
Ampel-Koalition bezeichnet. "Wir wollen dafür sorgen, dass alle Kinder
gute Chancen haben - unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern", sagte
Spiegel dem "Handelsblatt". "Wenn junge Menschen in Armut
aufwachsen, fehlt es ihnen oft im weiteren Leben an Chancen und
Perspektiven."
Mit der Kindergrundsicherung werde die
finanzielle Unterstützung von Familien verbessert. Die Ampel-Koalition von SPD,
Grünen und FDP hatte im Koalitionsvertrag die Einführung einer
Kindergrundsicherung versprochen. Dafür sollen bisherige finanzielle
Unterstützungsleistungen wie das Kindergeld und Leistungen für Kinder in
Hartz-IV-Haushalten gebündelt werden.
Künftig gibt es dann pro Kind einen
Garantiebetrag und einen vom Elterneinkommen abhängigen, gestaffelten
Zusatzbetrag. "Bisher gab es mit rund 150 Maßnahmen einen Dschungel an
Familienleistungen", sagte Spiegel. "Künftig soll ein Antrag zur
Geburt des Kindes genügen, um Familien mit kleinem Einkommen unbürokratisch zu
unterstützen."
Spiegel kündigte an, dass bereits Anfang
kommenden Jahres die im Ampel-Koalitionsvertrag vereinbarte Arbeitsgruppe unter
Leitung des Bundesfamilienministeriums eingesetzt wird, um die
Kindergrundsicherung auf den Weg zu bringen. "Sie hat schwierige Fragen an
den zahlreichen Schnittstellen der unterschiedlichen Leistungen zu lösen",
sagte Spiegel dem "Handelsblatt". "Das wird sicher einige Zeit
benötigen."
Text / Foto: dts