MIT BEWEGUNG GEGEN DIE ERSCHÖPFUNG
Foto: Mit ruhigen und gezielten Bewegungen kann die
Heileurythmie eine kräftigende Wirkung erzielen
(djd). Sorgen und Ängste, permanenter Stress oder
Lebenskrisen: Für die mentale Gesundheit sind das große Herausforderungen. Wenn
diese Belastungen nur vorübergehend auftreten, kommen die meisten Menschen
damit gut zurecht. Schwieriger wird es, wenn sich dadurch psychische oder
psychosomatische Krankheitsbilder entwickeln oder verfestigen.
Die Corona-Pandemie hat diese Problematik noch verstärkt. Viele Menschen
leiden seit Monaten unter Ängsten, Erschöpfung oder depressiven Verstimmungen.
Auch die teils aggressiven Debatten in Politik und Gesellschaft belasten oft
sehr.
Wieder in Bewegung kommen
Findet man selbst nicht mehr heraus aus der negativen Gedankenspirale,
sollte man sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen. Eine gute Option kann eine
Bewegungstherapie sein – zum Beispiel die Heileurythmie beziehungsweise
Eurythmietherapie. Sie wurde im Rahmen der Anthroposophischen Medizin als
ergänzendes Verfahren entwickelt. Dabei geht es nicht um Sportlichkeit.
Therapeutinnen und Therapeuten leiten ruhige und gezielte Bewegungen an, um
eine stabilisierende und kräftigende Wirkung bei den Anwendern zu erzielen.
Die Heileurythmie ist eine medizinische Behandlung, die auf ärztliche
Verordnung durchgeführt und von zertifizierten Therapeuten angeboten wird.
Teilweise übernehmen die Kassen die Kosten. Astrid Andersen ist
Eurythmietherapeutin und Vorstandsmitglied im Berufsverband Heileurythmie. Sie
beschreibt ihren therapeutischen Ansatz so: "Wir entwickeln für die
Patienten und Patientinnen eine individuelle Behandlung, in der blockierte
Gefühle gelöst und geschwächte Organfunktionen gestärkt werden."
Neuer Halt und mehr Selbstvertrauen
Durch die Bewegungsübungen können die Betroffenen zu einer gesunden Balance
zwischen physischen, seelischen und geistigen Anforderungen finden und neue
Kräfte entwickeln. Der Patient übernimmt dabei eine aktive Rolle und gestaltet
so seine Behandlung selbst mit. "Die Heileurythmie macht es möglich, den
Menschen wieder Halt zu geben. Sie gewinnen ihr Selbstvertrauen zurück und
lernen, sich und ihre Bedürfnisse wieder wahrzunehmen. Das ist der Schlüssel
zur Genesung", so Astrid Andersen weiter. Die Heileurythmie kann sowohl in
der Prävention als auch bei chronischen und akuten sowie bei schweren
Erkrankungen eingesetzt werden. Inzwischen wird Heileurythmie zunehmend
wissenschaftlich erforscht. Weitere Infos und einen Therapeutenfinder gibt es
unter www.bvhe.de.
Text / Foto: djd/BVHE/Paracelsus Krankenhaus Unterlengenhardt