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Preis

Preisverleihung – Starke Projekte, starke Kinder und Jugendliche

Dienstag, 7. Dezember 2021

Am 6. Dezember wurde der diesjährigen Förderpreis "Verein(t) für gute Kita und Schule" an Kindergarten- und Schulfördervereine aus ganz Deutschland verliehen. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und hatte dieses Jahr das Thema: "Gemeinsam stark - Zusammenhalt l(i)eben". Mit 5.000 Euro werden drei von 25 vorbildlichen Projekten ausgezeichnet, in denen sich junge Menschen mit dem Thema Zusammenhalt auseinandergesetzt haben. Zum zweiten Mal gibt es dieses Jahr einen Publikumspreis, der auch an drei Projekte ging.

Unter Einhaltung aller Corona-Maßnahmen hat die die Preisverleihung im zweiten Jahr digital stattgefunden. Der Stream wird noch bis Mitte Dezember auf der Startseite der Stiftung Bildung zu finden sein: www.stiftungbildung.org.

Worum geht’s?

Mit der Schließung von Schulen und Kindergärten mussten Kinder und Jugendliche auf vieles verzichten, was für eine gesunde Entwicklung wichtig ist: Gemeinsames Spielen und Lernen mit Gleichaltrigen, Sport und Hobbys. Die Folgen sind laut Wissenschaft und Pädagogen tiefgreifend: Zukunftsängste, Bewegungsmangel, Vereinsamung.

Junge Menschen haben in den Pandemiemonaten große Verantwortung zum Schutz älterer Generationen übernommen. Mit dem Förderpreis zeichnen wir Projekte aus, in denen gezielt der Zusammenhalt der Kinder und Jugendlichen in diesen schwierigen Zeiten gefördert wurde.

 
Der Förderpreis geht dieses Jahr nach Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Brandenburg.
Der Publikumspreis geht nach Nordrhein-Westfalen, Bayern und Niedersachsen.
 

Die ausgezeichneten Projekte:

Jugendschulen an der Nuthe, Potsdam, Brandenburg

Es ist ein etwas anderer Unterricht, den die Jahrgangsstufen 7 und 8 des Schulzentrums am Stern während mehrerer Wochen im Jahr erleben. Draußen auf einem Naturgelände warten einige herausfordernde Aufgaben, die nur gemeinsam bewältigt werden können.

Alle Schüler sind dabei von Anfang an in die Planung der Aktivitäten eingebunden und haben echte Probleme zu lösen. Es regnet, also müssen sie sich um einen Unterstand kümmern. Alle haben Hunger, also muss etwas zu essen her. Es gibt keine Toilette, also wird eine gebaut. Der Zufahrtsweg zum Gelände ist gesperrt wegen Astbruchgefahr, also bauen die Jugendlichen ein Floß. Damit können sie über den Fluss Nuthe zum Schulacker gelangen. Auf dem Floß kann auch ein Rollstuhl transportiert werden, denn Inklusion ist eine Selbstverständlichkeit.

 
Hamburger Ferienlernprojekt, Langbargheide, Hamburg 

In den Ferien steht das Leben in der Schule Langbargheide nicht etwa still. Im Gegenteil: sie verwandelt sich in eine andere Welt, gemeinsam gestaltet von Kindern und Erwachsenen.Wer mitmachen will, darf auch Entscheidungen treffen und mit anpacken, nicht nur die ehrenamtlichen Unterstützer aus dem Förderverein oder die Eltern, sondern natürlich auch die Kinder. In einem Kinderparlament werden die verschiedensten Entscheidungen getroffen und mitgetragen, wie zum Beispiel das Thema für das nächste Projekt. 

Im Bildungshaus Lurup bekommen die Hamburger Lernferien, die den Schulstoff der vergangenen Monate nachholen sollen, ganz neue Inhalte und Ziele: Freude, Stärkung der intrinsischen Motivation, Gruppenzusammenhalt, soziales Miteinander, Förderung sozialer Kompetenzen, Demokratisierung und Kommunikationsentwicklung. Dabei finden sich Schatzgräber und nicht Fehlersucher. Besonders die durch Behinderung, Sprachbarrieren oder fehlende soziale Bindungen benachteiligten Kinder profitieren davon. Die Leitlinie dabei: Ganzheitliches informelles soziales Lernen gibt den Kindern die Chance, Bildungsgerechtigkeit wiederherzustellen.
 

Privatgymnasium- und Realschule, Eringerfeld, Geseke, Nordrhein-Westfalen

„Die Mentoren haben, wenn es drauf ankam bis zu den Morgenstunden mit uns gearbeitet, um unsere schulischen Defizite abzubauen. Dies war vor allem zu unserer Anfangszeit in dieser Schule immens wichtig, und ihr ehrenamtlicher Einsatz ist in keinster Weise materiell messbar.“ (Abiturientin aus Geseke)

Viele der Schüler aus der Türkei zwischen 15 und 17 Jahren haben einen hohen Bildungshintergrund. Sie standen vor der Flucht kurz vor dem Abitur. Es gibt in Deutschland aber Hindernisse, in den gymnasialen Bildungsweg integriert zu werden. Zum einen sind dies klare Altersgrenzen, zum anderen Vorgaben für eine 2. Fremdsprache. Und die deutsche Sprache muss zudem in kürzester Zeit gelernt werden. Das Projekt „Integration von geflüchteten Schüler/innen“ ermöglicht hier ein Stück Hoffnung und das Annähern an berufliche Träume. 
 

Publikumspreis

Zum zweiten Mal wird dieses Jahr der Publikumspreis verliehen. Der Preis, der in Kooperation mit dem Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine mit insgesamt 5.000 Euro dotiert wird, geht in einer Staffelung an drei verschiedene Projekte:

Der Hauptpreis mit 3.000 Euro geht an Wir leben Schule gemeinsam – Kirchhundemer Grundschule am Kreuzberg, Nordrhein-Westfalen

Zusätzlich gehen 1.000 Euro an Die Pfadfinder AG - Schule am Weinberg, Regen, Bayern

Und noch mal 1.000 Euro an das Projekt Mit Bewegung und Musik durch die Pandemie - Gymnasium Bremervörde, Bremervörde, Niedersachsen

Text & Foto: Stiftung Bildung