Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN) - Ob das Programm
"Luca" zur Kontaktnachverfolgung Corona-Infizierter in
Gesundheitsämtern flächendeckend über den 1. April hinaus eingesetzt wird, ist
unklar. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eigene
Informationen. Demzufolge hat sich bisher keines der 13 Bundesländer, die im
Frühjahr 2021 Jahreslizenzen einkauften, für deren Verlängerung entschieden.
"Die App war eine ziemliche Geldverbrennungsmaschine",
kritisierte SPD-Digitalpolitiker Jens Zimmermann (MdB). Er rät den
Bundesländern davon ab, neue Verträge abzuschließen. Auch Dorothee Bär (CSU),
Staatsministerin für Digitalisierung, sieht einen weiteren Einsatz von
"Luca" kritisch.
"Ich bin eine Verfechterin der Corona-Warn-App, sie erhebt keine personenbezogenen
Daten, arbeitet dezentral, anonym und datensparsam", sagte sie in der
"Welt am Sonntag". Als erfolgreich bewertete "Luca"
hingegen Bernhard Rohleder, Geschäftsführer des Digitalverbands Bitkom. Dabei
hob er allerdings das Zusammenspiel mit der Corona-Warn-App (CWA) hervor:
"Man kann fest davon ausgehen, dass die Apps Infektionen in sechsstelliger
Größenordnung verhindert haben."
Auch Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) zieht eine positive
Bilanz: "Luca" ermögliche eine "effektive Kontaktnachverfolgung".
Laut Unternehmensangaben fragten Gesundheitsämter in den vergangenen 14 Tagen
mehr als 250.000 Kontaktdaten via "Luca" an. Und nach einer
Risikobewertung wurden insgesamt mehr als 55.000 Warnmeldungen ausgespielt.
Text / Foto: dts