Bonn (ots). Nahrungsmittelallergien können den Alltag enorm
einschränken. Um dem eigenen Kind dieses Schicksal möglichst zu ersparen,
können werdende und junge Eltern einiges tun. Fragen bleiben da nicht aus: Sind
bestimmte Lebensmittel in der Stillzeit tabu? Was tun, wenn es mit dem Stillen
nicht klappt? Wie sinnvoll sind Probiotika oder Omega-3-Fettsäuren?
Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. hat sich die jetzt
aktualisierten Experten-Leitlinien zum Management von Nahrungsmittelallergien
angesehen und die wichtigsten Empfehlungen zur Allergievorbeugung
zusammengefasst:
1. Am besten Stillen
Muttermilch ist für Säuglinge bis zum Ende des vierten
Lebensmonats die beste Wahl. Die stillende Mutter darf alles essen, was sie
selbst verträgt - auch potenziell allergene Lebensmittel wie Fisch, Ei oder
Erdnüsse. Spuren davon in der Muttermilch sind sogar gut fürs kindliche
Immunsystem.
2. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Allergiegefährdete Kinder, die nicht gestillt werden, brauchen
eine Alternative zu herkömmlicher Säuglingsnahrung. Diese Empfehlung ist jetzt
strenger formuliert worden. So genügt es nicht, auf die Bezeichnung
"HA" zu achten. In der aktuellen Leitlinie werden nur HA-Nahrungen
empfohlen, deren allergievorbeugende Wirkung in klinischen Studien belegt ist.
Die bedeutendste Studie dieser Art ist die Allergiestudie GINI.
3. Nahrungsmittelzusätze: Es kommt darauf an
Ein gut funktionierendes Darmmikrobiom hilft dem Immunsystem und
schützt möglicherweise auch vor Allergien. Pro- oder präbiotische Zusätze
konnten eine allergievorbeugende Wirkung bislang nicht belegen und werden daher
zu diesem Zweck nicht empfohlen. Dasselbe gilt für Omega-3-Fettsäuren. Als
natürliche Entzündungshemmer in der Ernährung geschätzt, bleiben sie einen
allergievorbeugenden Effekt schuldig. Eine entsprechende Nahrungsergänzung zur
Allergieprävention empfehlen die Experten daher weder für Schwangere und
Stillende noch für Säuglinge.
4. Vielfalt hilft
Hingegen gibt es Hinweise darauf, dass eine bunte, vielfältige
Ernährung im ersten Lebensjahr vor der Entwicklung atopischer Erkrankungen
schützt. Dieser Tipp bedeutet auch Entlastung für die Familie, denn mit der
Beikost ist beinahe alles erlaubt, was schmeckt. Ein Fitnesstraining fürs
Immunsystem bewirken kleine Mengen an allergenen Lebensmitteln wie zum Beispiel
Fisch, durchgegartes Ei oder Erdnussbutter.
Weiterführende Informationen unter www.dha-allergien-vorbeugen.de
und in der Broschüre "Allergien vorbeugen - gesunde Entwicklung
fördern", gedruckt oder als PDF erhältlich bei: Deutsche Haut- und
Allergiehilfe e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn.
Text / Foto: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. - news
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