Sonntag, 28. November 2021
Magdeburg. Mit der Empfehlung von Auffrischungsimpfungen für alle Personen ab 18 Jahren erleben die Praxen gerade einen Ansturm auf die Impftermine. Mehr als 1200 Haus- und Facharztpraxen in Sachsen-Anhalt haben sich in der zurückliegenden 47. Kalenderwoche (22. bis 26. November 2021) am Impfen gegen Corona beteiligt und insgesamt 75.697 COVID-19-Schutzimpfungen verabreicht. Dazu kommt der steigende Bedarf an PCR-Testungen aufgrund des sehr dynamischen Infektionsgeschehens.
„Die Vertragsärzte und ihre Praxisteams impfen und testen derzeit im Akkord und sichern zudem in bewährter Weise die reguläre medizinische Versorgung ab. Herzlichen Dank und hohe Anerkennung dafür“, sagt Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KVSA). Es sei eine beachtliche Leistung, die die Praxen derzeit meistern. Auch wenn die COVID-19-Schutzimpfungen mittlerweile im Praxisalltag integriert sind, ist die jetzige Situation herausfordernd: Das Testen auf und das Impfen gegen Corona läuft neben der Regelversorgung, die im Herbst und Winter erfahrungsgemäß von einer steigenden Anzahl von Infektionen und einer hohen Nachfrage nach Grippe-Schutzimpfungen geprägt ist.
Wichtig ist, dass das Impfen in den Praxen durch mobile bzw. stationäre Impfteams der Landkreise und kreisfreien Städte unterstützt wird. Dadurch kann in den nächsten Wochen die Impfkampagne erfolgreich verlaufen. Nach dem Beschluss der europäischen Arzneimittelbehörde steht demnächst – neben den Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen – auch die Impfung der Kinder unter 12 Jahren an.
Die Vertragsärzte sehen es als ihre Aufgabe in der Pandemie-Bewältigung an, innerhalb kürzester Zeit möglichst viele Personen zu impfen. Jedoch werfen kurzfristige Änderungen und Regelungen auf Bundesebene die Planungen vor Ort immer wieder zurück und gefährden die Impfaktion. Aktuell wird der am meisten in Praxen verabreichte Impfstoff (BioNTech/Pfizer) kontingentiert, so dass die Praxen weniger bekommen als bestellt und auch nicht nachbestellen können. „Das muss dringend geändert werden“, so Dr. Böhme. Zwar kann der Impfstoff von Moderna ohne Mengenbegrenzung bestellt werden, doch der gleichwertige mRNA-Impfstoff hat in den Praxen bislang kaum eine Rolle gespielt. Somit steigt der Beratungsbedarf. Zeit, die für das Impfen, Testen und Behandeln fehlt.
Seit 7. April 2021 dürfen Hausarztpraxen, seit 26. April 2021 auch Facharztpraxen gegen COVID-19 impfen. Seitdem haben Vertragsärzte in Sachsen-Anhalt 1.348.326 Impfungen gegen Corona verabreicht, davon 154.689 Auffrischungsimpfungen (Stand: einschließlich 26. November 2021).
Die KVSA ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, deren Aufgaben und Befugnisse sich aus dem Sozialgesetzbuch V (SGB V) ergeben. Alle vertragsärztlich Tätigen sind kraft Gesetzes Pflichtmitglieder bei der KVSA. Derzeit hat sie ca. 4.000 Mitglieder: Diese behandeln ihre Patienten hausärztlich, fachärztlich oder psychotherapeutisch und erfüllen so den gesetzlichen Auftrag, eine flächendeckende wohnortnahe und qualitativ hochwertige ambulante Versorgung in Sachsen-Anhalt sicherzustellen.
Die KVSA vertritt die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber den Krankenkassen als ihren Vertragspartnern und gegenüber der Politik. Sie bietet allen Mitgliedern einen umfassenden Service von der Abrechnung der Leistungen über die Sicherung entsprechender Zahlungsflüsse bis zu umfangreichen Beratungs- und Dienstleistungsangeboten.
Text: Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt
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