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Feinstaub CO2

Sonstiges-News: Europäische Umweltagentur beklagt mehr als 53.000 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub

15. November 2021

Die Europäische Umweltagentur hat heute neue Daten zu Gesundheitswirkungen von Luftschadstoffen veröffentlicht. Demnach sterben jährlich in Deutschland 53.800 Menschen vorzeitig aufgrund der hohen Feinstaubbelastung.

Dazu erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH): „Die neuen Zahlen der obersten EU-Umweltbehörde zeigen das Ausmaß des Scheiterns der bisherigen Luftreinhaltepolitik in Deutschland. Die derzeitige Belastung mit Stickstoffdioxid, aber vor allem auch mit Feinstaub, ist viel zu hoch und die deutschen Luftqualitätsvorgaben sind nicht ausreichend. Die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert eine Absenkung des geltenden Grenzwertes für feine Partikel in der Außenluft auf ein Fünftel der aktuellen Vorgaben. Laut Europäischer Umweltagentur hätten hierzulande bei Einhaltung der WHO-Empfehlung mindestens 26.800 vorzeitige Todesfälle vermieden werden können. Die Ampel-Parteien müssen die nationalen Grenzwerte für Feinstaub daher schnellstmöglich an die Empfehlungen der WHO anpassen. Das hatten die Grünen 2019 noch selbst im Bundestag gefordert. Als Sofortmaßnahme fordern wir eine Filterpflicht für alle mit Holz betriebenen Kaminöfen beziehungsweise Heizungen. Das Heizen mit Holz verursacht aktuell mehr Feinstaub als die Motoren von Pkw, Lkw und Bussen zusammen, seit die DUH für diese Fahrzeuge den Dieselpartikelfilter durchgesetzt hat. Holzöfen sind damit eine zentrale Quelle für hohe Feinstaubbelastung gerade in der gesundheitlich besonders problematischen kalten Jahreshälfte. Wir fordern die Länder und Kommunen auf, zum Beispiel über örtliche Satzungen entsprechende Auflagen zu erlassen. Auch angesichts der derzeit wieder steigenden Corona-Fälle müssen wir die gesundheitsschädliche Belastung unserer Atemluft dringend verringern.“

Mit der Mitmach-Aktion „Kein Ofen ohne Filter“ ruft die DUH zudem alle Bürgerinnen und Bürger auf, mit individualisierten Musterschreiben bei ihren Kommunen eine Filterpflicht für Holzöfen zu beantragen.

Text: Deutschen Umwelthilfe (DUH)