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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die
"Ampel"-Parteien können sich kommende Woche auf gute Nachrichten von
der Steuerschätzung einstellen. Die neue Einnahmenprognose für das laufende und
die kommenden Jahre werde voraussichtlich deutlich besser ausfallen als die
letzte Steuerschätzung vom Mai, sagten Experten der
Wirtschaftsforschungsinstitute der "Rheinischen Post" (Freitag).
Demnach sollen vor allem die erwartete Konjunkturerholung und die leicht
anziehende Inflation zu höheren Zuwächsen bei den Steuereinnahmen beitragen.
"Aktuell sieht es in der Kasse besser aus als noch im
Frühjahr erwartet und die mittelfristige Prognose für das nominale
Bruttoinlandsprodukt wurde hochgesetzt. Das dürfte für sich genommen Spielräume
liefern", sagte Jens Boysen-Hogrefe, der Steuerschätzer des Kieler
Instituts für Weltwirtschaft, der Redaktion. "Die Steuerschätzung wird der
Ampel keine schlechten Nachrichten bringen: Die Steuereinnahmen werden ganz
ordentlich weiter zunehmen", sagte auch Oliver Holtemöller, Konjunkturchef
des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle.
"Die Institute prognostizieren ein Einnahme-Plus von
5,7 Prozent im laufenden Jahr und von fünf Prozent im nächsten Jahr - jeweils
gegenüber dem Vorjahr." Dazu trage auch die gestiegene Inflation bei.
Allerdings bestehen in diesem Herbst große Konjunkturrisiken: Unsicher ist
etwa, ob die Corona-Pandemie erneut zu Produktionsausfällen führen wird und
wann die weltweiten Lieferengpässe behoben sind.
"Insgesamt muss betont werden, dass erhebliche
Konjunkturrisiken bestehen. Corona dauert an, ebenso wie die Lieferengpässe.
Wie sich das in den kommenden Monaten entwickelt, ist schwer
abzuschätzen", sagte Boysen-Hogrefe.
Der Arbeitskreis Steuerschätzung, an dem neben den
Wirtschaftsforschungsinstituten auch die Bundesbank, der
Wirtschafts-Sachverständigenrat und Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen
beteiligt sind, wird seine Ergebnisse am 11. November vorlegen.
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