Ringen Kleinkinder im Bett plötzlich nach Atem und husten
bellend, handelt es sich oft um einen Pseudokrupp-Anfall
Baierbrunn (ots). Es ist ein Albtraum, und er fällt
typischerweise auf den Herbst oder Winter: Mitten in der Nacht wacht das Kind
auf und bekommt schlecht Luft. Es weint und keucht, macht bei jedem Einatmen
heisere Geräusche und hustet bellend. Eltern packt da schnell die Angst. Dabei
kommt es jetzt vor allem darauf an, Ruhe zu bewahren und das Richtige zu tun,
so das Apothekenmagazin "Baby und Familie".
Schleimhaut im Kehlkopf schwillt an
In den meisten dieser Fälle handelt es sich um einen
Pseudokrupp-Anfall. "Er hat nichts mit dem Wetter oder Umweltverschmutzung
zu tun, sondern mit Erkältungsviren", erklärt Professor Christian
Vogelberg vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen
Universität Dresden, wo er als Kinder- und Jugendarzt die Bereiche
Kinderpneumologie und Allergologie sowie das Universitäts AllergieCentrum (UAC)
leitet. Die Erkältungsviren bewirken, dass sich die Schleimhaut im Kehlkopf
unterhalb der Stimmbänder entzündet, stärker durchblutet wird und anschwillt.
Verengen sich dann die Atemwege, wie es nachts und im Liegen automatisch
passiert, reagieren manche Kinder auf diesen Umstand mit Atemnot und Husten.
Fenster öffnen, damit das Kind kühle Luft atmen kann
So sollten sich Eltern bei einem Pseudokrupp-Anfall verhalten:
Ruhig bleiben, auch wenn es schwerfällt. Spürt das Kind Angst, könnte das den
Anfall verschlimmern - Ruhe hingegen vermittelt dem Kind Sicherheit. Richten
Sie das Kind auf, setzen Sie es auf Ihren Schoß, damit es den Körperkontakt
spürt. Trösten Sie es und sprechen Sie beruhigend mit ihm. Auch sollte man dem
Kind eine Decke umlegen, ein Fenster öffnen oder zusammen ins Freie gehen,
damit das Kind kühle Luft einatmen kann. Wenn sich die Beschwerden nicht rasch
bessern oder gar verschlimmern: Notruf 112 wählen! Am nächsten Tag sollten
Eltern ihr Kind in eine kinderärztliche Praxis bringen, dort bekommen sie bei
Bedarf eine Art Notfallset mit Kortison-Zäpfchen verordnet und weitere
Untersuchungen können zur Abklärung gemacht werden.
Text / Foto: Wort & Bild Verlag / istock AndreySayfutdinov