Sich in den Sattel schwingen, den Motor
starten, den sonoren Sound genießen und einfach alles hinter sich lassen: Mit
dem Motorradfahren verbinden viele das Gefühl uneingeschränkter Freiheit. Doch
bevor man diese Unbeschwertheit genießen kann, gibt es einige Formalien zu
erfüllen. Angefangen natürlich mit dem Motorradführerschein.
Foto: Mobil auf zwei Rädern: Den Einstieg
in die motorisierte Zweirad-Welt finden viele schon in jungen Jahren. Vom
Mofa-Führerschein zum vollwertigen Motorradführerschein ist es dann nur noch
ein Schritt
Motorradführerschein: Der Schlüssel zur
großen Freiheit
Ohne "Lappen" geht natürlich auch
auf dem Bike nichts - aus gutem Grund. Die gute Nachricht: Den Führerschein
fürs Mofa kann man schon mit 15 Jahren absolvieren und somit erstmals das
Gefühl von Mobilität und Freiheit auf zwei Rädern genießen.
"Führerschein" ist hier allerdings nicht ganz der korrekte Begriff,
eigentlich sprechen die Fachleute von einer Mofa-Prüfbescheinigung. Unser Tipp
dazu: Schon drei Monate vor diesem Stichtag darf man die Prüfung für den
Mofa-Führerschein ablegen, also am besten rechtzeitig mit dem
Fahrschul-Unterricht starten. Ebenfalls wichtig: Mit der Mofa-Prüfbescheinigung
dürfen Sie Mofas und Roller bewegen, solange diese auf 25 Stundenkilometer
gedrosselt sind und nur Sie alleine auf der Sitzbank Platz finden.
Klassen AM und A1: Von dem Mofa zum ersten
"echten" Motorradführerschein
Mit 16 Jahren kann man den
Motorradführerschein der Klasse AM - dies gilt als klassischer
Roller-Führerschein - oder der Klasse A1 für 125er-Bikes absolvieren. Auch hier
gilt: Bereits drei Monate vor dem Geburtstag darf man die theoretische und
einen Monat vorher die praktische Prüfung absolvieren. Allerdings sollten es
Motorrad-Neulinge natürlich nicht übertreiben: Maximal 125 ccm Hubraum und
höchstens elf kW Motorleistung sind erlaubt - und Sicherheit sollte beim Fahrer
ohnehin an erster Stelle stehen. Wer an der Motorleistung "schraubt",
riskiert handfesten Ärger mit der Polizei und empfindliche Strafen!
Motorradführerschein für die "Profis":
Die Klassen A2 und A
Endlich 18 - dann lockt die nächste Stufe
des Motorradführerscheins. Nämlich in Form der Klasse A2, die für sogenannte
kleine Motorräder gültig ist. Das Leistungslimit beträgt in dieser Klasse 35
kW. Wer die Klasse A2 seit mindestens zwei Jahren besitzt, kann sich
schließlich für die "Profi-Liga", die Klasse A für große Maschinen,
qualifizieren. Gut zu wissen: Eine nochmalige theoretische Prüfung wird dafür
nicht verlangt, lediglich eine praktische Prüfung ist für den Motorradführerschein
Klasse A nochmals abzulegen. Seiteneinsteiger ohne Klasse A2, die direkt den
großen Motorradführerschein erwerben möchten, müssen mindestens 24 Jahre alt
sein. In der Klasse A gibt es keine Leistungsbeschränkung mehr, auch die ganz
schweren Bikes können Sie mit diesem Führerschein bewegen.
Fahrschule: Mit diesen Kosten sollten Sie
rechnen
Um den Motorradführerschein zu absolvieren, sind theoretische Einheiten in der Fahrschule zu besuchen. Fahrpraxis sammeln Sie bei sogenannten Pflichtstunden, die sich in Überland-, Autobahn- und Nachtfahrten aufteilen. Erste Sporen verdienen sich Neulinge jedoch auf dem Verkehrsübungsplatz bei einigen vorgegebenen Fahrübungen. Slalomfahrten und Ausweichmanöver gehören ebenso dazu wie das Üben einer Vollbremsung. Wenn das alles sitzt, geht es auf die Straße. Wie viele Fahrstunden bis zum Motorradführerschein notwendig sind, hängt natürlich von den eigenen Fähigkeiten ab. Das Mindestprogramm umfasst jedenfalls zwölf Fahrstunden von jeweils 45 Minuten Länge.
Dazu zählen:
fünf Überlandfahrten (Bundes- oder
Landstraße)
vier Autobahnfahrten
drei Nachtfahrten
Aus der Zahl der Fahrstunden resultieren am
Ende auch die tatsächlichen Kosten für den Motorradführerschein. Zudem
variieren die Preise von Region zu Region. Dazu hier eine globale Übersicht,
mit welchen Kosten Sie in etwa rechnen sollten:
Führerscheinklasse A1: gut 1.300 Euro
Führerscheinklasse A2: etwa 1.300 Euro, bei
Vorbesitz der Klasse A1 spürbar weniger
Führerscheinklasse A: von 1.300 bis 1.700
€, bei Vorbesitz der Klasse A2 deutlich weniger
Fazit: Der direkte Weg zum
Motorradführerschein
Die Faszination Motorrad ist ungebrochen:
Viele steigen schon in jungen Jahren ein und arbeiten sich sukzessive durch die
verschiedenen Führerscheinklassen hoch. Aber auch wer sich erst später für
Bikes interessiert, kann problemlos den Motorradführerschein erlangen. Möglich
ist dies im Grunde in jeder Fahrschule - vorausgesetzt natürlich, sie bietet
Fahrstunden auf dem Bike an. Haben Sie den Führerschein in der Tasche, denken
Sie bitte daran: Fahren Sie stets vorsichtig, überschätzen Sie sich nicht.
Gerade auf dem Bike - ohne Airbag und Knautschzone - sind die Risiken
naturgemäß besonders hoch. Wer aber verantwortungsbewusst fährt, wird lange
Freude am Biken haben. Und was darf bei diesem Hobby in keinem Fall fehlen? Der
Spaß am Schrauben und Basteln natürlich! Biker, die etwas auf sich halten,
pflegen ihre Maschine selbstverständlich regelmäßig. Dazu haben wir für Sie
echte Geheimtipps und Hausmittel zusammengestellt, mit denen Sie Ihr Bike
garantiert gut in Schuss halten.
Text / Foto: djd/thx