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Aok Kampagne 23

Gesundheit-News: AOK-KAMPAGNE - Viel "Luft nach oben" bei der Krebs-Früherkennung

23. Oktober 2021

Nach Einbrüchen in der Pandemie soll AOK-Kampagne verstärkt zur Teilnahme motivieren

Foto: - Podium (v.l.): Dr. Gerhard Schillinger, Jürgen Klauber, Martin Litsch

(Oktober 21) Vor allem in der ersten Pandemiewelle im Frühjahr 2020, aber auch in der zweiten Welle von Oktober 2020 bis Februar 2021 gab es starke Einbrüche bei den Krebs-Früherkennungsuntersuchungen für gesetzliche Versicherte. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), die heute in Berlin vorgestellt worden ist. Gleichzeitig ist in der Pandemie ein deutlicher Rückgang bei den Krebs-OPs zu verzeichnen.

Eine Langzeit-Analyse des WIdO macht zudem deutlich, dass ein relevanter Teil der anspruchsberechtigten Menschen in den vergangenen zehn Jahren nicht von der Krebs-Früherkennung erreicht worden ist. Mit der Kampagne "Deutschland, wir müssen über Gesundheit reden" will die AOK gegensteuern und die Aufmerksamkeit für das Thema Krebs-Früherkennung erhöhen, über das laut den Ergebnissen einer aktuellen Forsa-Befragung viele Menschen nicht gern sprechen und das oftmals verdrängt wird.

Deutliche Rückgänge von bis zum 20 Prozent infolge der Pandemie

Besonders starke Rückgänge waren im "Pandemie-Jahr" 2020 bei der Früherkennung von Hautkrebs (minus 19,8 Prozent gegenüber 2019) zu verzeichnen. Dieser Trend setzte sich auch im 1. Quartal 2021 mit minus 20,8 Prozent fort. Die WIdO-Auswertung auf Basis der GKV-Frequenzstatistik zeigt für das Jahr 2020 auch beim Mammografie-Screening sowie bei der Prostatakrebs-Früherkennung deutliche Rückgänge der Teilnahmequoten gegenüber dem Vorjahr von jeweils 8,1 Prozent.

Bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs waren es minus 5,5 Prozent. Lediglich bei den Koloskopien zur Früherkennung von Darmkrebs war trotz Rückgängen in der ersten Pandemiewelle in der Jahresbilanz sogar ein leichter Anstieg von 2,1 Prozent festzustellen. "Hier wäre der Anstieg ohne die Pandemie sicher noch höher ausgefallen, denn seit Anfang 2019 können Männer schon ab 50 statt ab 55 Jahren an der Vorsorge teilnehmen.

Zudem werden seit Mitte 2019 Anspruchsberechtigte per Anschreiben von ihrer Krankenkasse zu dieser Vorsorge eingeladen", erläutert Jürgen Klauber, Geschäftsführer des WIdO, die Ergebnisse. Wenn man neben den Früherkennungs-Koloskopien auch alle diagnostischen Darmspiegelungen im ambulanten und stationären Bereich in die Betrachtung einbeziehe, ergebe sich aber im Jahr 2020 insgesamt ein Rückgang von 6,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2019.


Text / Foto: AOK Bundesverband