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Cochlea 01.04

Gesundheit-News: Implantate bei Hörminderung geben oft neues Leben! Was hilft, wenn ein Hörgerät nicht mehr ausreicht?


veröffentlicht am 1. April 2024

Foto: Mitten im Leben: Ein Cochlea-Implantat kann das Hörvermögen wieder herstellen, wenn Hörgeräte nicht mehr ausreichen

Implantate eröffnen Menschen mit Hörminderung oft ein neues Leben

(djd). Dass im Alter das Gehör an Leistungsfähigkeit verliert, ist ein natürlicher Prozess. Ab 65 Jahren ist jeder fünfte Deutsche von Schwerhörigkeit betroffen, in der Altersgruppe ab 74 sogar mehr als ein Drittel der Befragten, meldet das Onlineportal Statista. Doch gutes Hören ist gerade im Alter wichtig.

Es ist der Schlüssel, um soziale Kontakte aufrecht zu erhalten, geistig fit zu bleiben und am Leben teilzuhaben. Vor allem dann, wenn manches nicht mehr so leichtfällt, etwa durch die eingeschränkte Mobilität. In vielen Fällen kann Betroffenen mit Hörgeräten geholfen werden. Diese stoßen jedoch oft an ihre Grenzen, sobald die Hörminderung hochgradig ist oder bereits an Taubheit grenzt.

Gutes Hören als Schlüssel zum Leben

Doch auch mit einer solchen Diagnose muss man sich nicht abfinden. Häufig lässt sich mit einem sogenannten Cochlea-Implantat das Hörvermögen wieder herstellen. Das Implantat übernimmt im Innenohr die Funktion der Hörschnecke, lateinisch "Cochlea". Hier werden akustische in elektrische Signale umgewandelt und an den Hörnerv weitergeleitet. Der Deutsche Schwerhörigenbund e.V. (DSB) und zahlreiche Experten gehen davon aus, dass bis zu einer Million Menschen in Deutschland mit einem Cochlea-Implantat ermöglicht werden könnte, wieder stärker am Leben teilzunehmen.

Tatsächlich damit versorgt sind hierzulande laut DSB-Schätzung nur rund 50.000 Menschen. Unter www.ich-will-hoeren.de können Interessierte mehr erfahren und auch ein kostenloses Infopaket bestellen. Zudem besteht die Möglichkeit, Kontakt zu Menschen aufzunehmen, die bereits ein Implantat tragen und als "Hörpaten" von ihren Erfahrungen erzählen.

Hightech für besseres Hören

Und so funktioniert es: Ein Cochlea-Implantat sendet elektrische Signale über den Hörnerv an das Gehirn. Dadurch können Klänge klarer und deutlicher wahrgenommen werden. Unterhaltungen werden wieder möglich, ebenso Telefonieren, gutes Verstehen beim Fernsehen und häufig sogar Musikgenuss. Um das zu erreichen, wird in einer Routine-OP ein winziger Elektrodenträger in die Hörschnecke eingesetzt. Hinzu kommt ein äußerer Soundprozessor.

Er wird inzwischen oft nicht mehr am Ohr, sondern dezent am Hinterkopf getragen, wo er magnetisch direkt auf der Kopfhaut hält. Praktisch ist, dass sich das Implantat kabellos mit dem Smartphone, Tablet oder Fernseher koppeln lässt. Außerdem kann man es sogar beim Duschen oder beim Schwimmen nutzen. Studien zeigen, dass Cochlea-Implantat-Träger bereits sechs Monate nach der Operation meist sehr viel besser verstehen. Nach einem Jahr verstehen sie durchschnittlich 55 Prozent mehr als zuvor mit Hörgeräten. Die Kosten für ein Cochlea-Implantat trägt in der Regel die gesetzliche Krankenkasse.


Text / Foto: djd / ich-will-hoeren.de