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Heute in Magdeburg: Heinrich-Apel-Platz eingeweiht

Mittwoch, den 13. Oktober 2021

Verstorbener Künstler geehrt / Straßenschilder enthüllt

Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hat heute den neuen Heinrich-Apel-Platz in der Leiterstraße eingeweiht sowie die neuen Straßenschilder enthüllt. Mit dem Stadtratsbeschluss DS0177/21 vom 15. Juli 2021 wurde beschlossen, den Platz um den Faunbrunnen zu Ehren des Künstlers Heinrich Apel zu benennen. Die neue Bezeichnung zieht keine Adressänderung nach sich. 
 
Der Faunbrunnen, auch bekannt als Teufelsbrunnen, in der Leiterstraße wurde von dem Magdeburger Künstler und Bildhauer, Dr. Heinrich Apel (5. Mai 1935 – 24. Mai 2020), geschaffen und bildet den Mittelpunkt der Fußgängerzone. Zu Ehren des verstorbenen Künstlers wird der Platz um den Faunbrunnen in Heinrich-Apel-Platz umbenannt. Dieser Benennung folgt keine Adressänderung, da es sich ausschließend um die Fläche um das Kunstwerk herum handelt.
 
Dr. Heinrich Apel hat mit seinen Kunstwerken an vielen Stellen Magdeburg seine Spuren hinterlassen – so auch in der Leiterstraße. Es begann mit einem "Kessel Buntes" – so der Arbeitstitel von Apel für den Faunbrunnen. Der 1986 eröffnete Bronzekessel steht auf einem runden Podest aus Backsteinen und trägt an der Ostseite das Wappen der Landeshauptstadt. Der Brunnen ist mit zahlreichen Figuren verziert, die reichlich Interpretationsmöglichkeiten bieten. Der neu ernannte Heinrich-Apel-Platz fungiert als Start- und Endpunkt der Heinrich-Apel-Rundwanderung.
 
Die Wanderbewegung Magdeburg e.V. betreut diesen neuen Wanderweg, welchen der Verein zu Ehren des Künstlers, Bildhauers und Restaurators ins Leben gerufen hat. Er führt an 30 Werken in ganz Magdeburg vorbei und lädt dazu ein, Heinrich Apel und seine Wahlheimatstadt noch näher kennenzulernen. Unter www.magdeburg.de/HeinrichApelWegRundwanderweg kann die Route des Heinrich-Apel-Weges als PDF heruntergeladen werden. Weiterhin gibt es unter www.magdeburg.de/BlogHeinrichApel und auf dem Facebook-Kanal der Stadt die Möglichkeit, jeweils mittwochs und samstags digital einige der berühmten Werke von Heinrich Apel kennenzulernen und zu entdecken.
 
Kurzvita von Heinrich Apel

Dr. Heinrich Apel wurde 1935 in Schwaneberg geboren. Im Alter von zehn Jahren sah er, von seinem Geburtsort Schwaneberg aus, in der Nacht des 16. Januar 1945 den erleuchteten Himmel über der brennenden Stadt Magdeburg. Der Krieg machte ihn zum Angehörigen einer speziellen Generation. Einer Generation, die sich angesichts der Zerstörungen vor der historischen Aufgabe sah, ihr Leben dem Wiederaufbau zu widmen.
 
Bereits während seines Kunststudiums an der Burg Giebichenstein in Halle (Saale) von 1953 bis 1959 war Apel regelmäßig als Praktikant am Magdeburger Dom an den laufenden Reparaturarbeiten beteiligt. Danach arbeitete er als freier Bildhauer.
 
Seine intensive Beschäftigung mit der Bildhauerkunst verschiedener historischer Epochen ließ ihn sowohl als Denkmalpfleger als auch als Künstler kenntnisreich und vielseitig agieren.
 
Es entstanden zahlreiche Werke wie Türklinken, Bronzetüren, Brunnen, Leuchter, Stelen und andere freie künstlerische Erschaffungen. Dr. Heinrich Apel verstand es, seine Werke zum Sprechen zu bringen und schaffte so Poesie zum Anfassen. Für seine Schaffenskraft wurde er mehrfach ausgezeichnet. Apel betonte oft, dass "seine Kunst, die aus der Geschichte schöpfte, auf das Handwerk aufbaute und so den Alltag und die Gegenwart bereicherte".
 
Weitere bekannte Werke von Heinrich Apel

Zu den bekanntesten Werken von Dr. Heinrich Apel gehören neben dem Faunbrunen in der Leiterstraße unter anderem das Bronzeportal des Alten Rathauses, die Türklinkengestaltung des Doms zu Magdeburg, der Eulenspiegelbrunnen und die Eingangstüren des Klosters Unser Lieben Frauen. Auch über die Grenzen Magdeburgs hinaus ist Heinrich Apel bekannt. So befindet sich zum Beispiel in Pretzien in der St.-Thomas-Kirche ein Taufbecken und in Dresden, am Neustädter Markt, die Plastik des Hofnarren "Fröhlich". Weitere Werke von Apel stehen unter anderem in Berlin, Halle (Saale), Frankfurt (Oder), Bernburg, Salzwedel, Worms und Klostermansfeld.

Foto: Die Enthüllung des Schildes mit der Benennung in "Heinrich-Apel-Platz" erfolgte zum Ende und gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper und dem Künstler-Neffen Dr. Ulrich Apel. © Landeshauptstadt Magdeburg