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Motorsport-News: Herzschlagfinale der DTM am Norisring: Duell zwischen Lawson und van der Linde oder doch Vierkampf mit Götz und Wittmann

Donnerstag, den 7. Oktober 2021

-  Quartett mit Titelchancen: erstmals DTM-Finale auf dem Stadtkurs in Nürnberg

-  Red Bull-Junior Lawson könnte der jüngste DTM-Champion aller Zeiten werden

-  Fahrerwechsel: Nick Cassidy feiert Premiere und ersetzt Alex Albon im AlphaTauri-Ferrari

-  Fan-Festival: offenes Fahrerlager, Pitwalk und viel Unterhaltung im Fan-Village

-  Tickets auf tickets.dtm.com und unter der DTM-Ticket-Hotline 01806 991166

-  Live vom Norisring: weltweit in über 60 Ländern, SAT.1 im deutschsprachigen Raum

München/Nürnberg. Tage des Donners am Norisring! Erstmals ist der Stadtkurs in Nürnberg die ultimative Bühne für den Showdown der traditionellen Rennserie. Liam Lawson, der erst 19-jährige Neuseeländer im Red Bull-Ferrari, oder der sechs Jahre ältere Südafrikaner Kelvin van der Linde im ABT-Audi – das ist hier die Frage. Wer gewinnt den heißumkämpften DTM-Titel, wer wird Nachfolger des dreimaligen DTM-Champions René Rast? Auch Lokalmatador Maximilian Götz (GER) im HRT-Mercedes-AMG mischt im Titelkampf mit, und rein rechnerisch hat auch Marco Wittmann im Walkenhorst-BMW noch Chancen auf den Titel, dessen Wert im internationalen Motorsport überaus hoch ist. Motorsport-Kenner wissen, dass auf dem nur 2.300 Meter langen Norisring alles passieren kann, wirklich alles.

Genau das macht diese kurze, aber schwierige Rennstrecke rund um die geschichtsträchtige Steintribüne auch für Fans so interessant. Sie sind verdammt nah dran und nirgendwo sonst kommen die Rennwagen häufiger vorbei – etwa doppelt so oft wie auf üblichen Strecken –, 69 Runden werden in jedem der beiden DTM-Rennen erwartet. Der Norisring ist auch berühmt für seine einzigartige Atmosphäre am Dutzendteich, für die Fan-Nähe im offenen Fahrerlager und das Fan-Village mit Programm und DJs.

Norisring – das ist höchste Tradition im deutschen Motorsport allgemein, denn schon 1947 wurde an der Zeppelinwiese das erste Rennen gefahren, und auch in der DTM. Seit 1984 wurden schon 46 DTM-Rennen ausgetragen, immer mitten im Sommer. Nach dem Ausfall im Vorjahr machte Corona in diesem Jahr eine Verlegung des ursprünglich angedachten Termins im Juli erforderlich, und jetzt erlebt der Norisring das Herzschlagfinale der DTM 2021. Die Wetteraussichten für da Wochenende sind allerdings vielversprechend. Es ist die ultimative Herausforderung für alle Fahrer und Teams, und der ultimative Action-Faktor für die Fans. Immerhin wird auf der nicht-permanenten Rennstrecke Tempo 260 erreicht. Die errechnete Rundenzeit liegt knapp unter 50 Sekunden (49,6s), die Renndistanz wird voraussichtlich 69 Runden betragen. Vor allem die Bremsen werden auf dem Norisring extrem belastet, wenn vor der Grundig-Spitzkehre fast 70 Mal brachial von 260 auf etwa 47 km/h heruntergebremst werden muss. Dazu kommt ein Volllastanteil von 67 Prozent. Ein Belastungstest für Mensch und Maschine!

Jetzt also Finale, und es könnte kaum besser angerichtet sein. 206 zu 192 steht es zwischen Lawson und van der Linde. Lawson holte drei Pole-Positions und drei Siege, van der Linde fünf Pole-Positions und vier Siege. Nicht abzuschreiben sind auch Maximilian Götz mit 180 und Marco Wittmann mit 165 Zählern. Mit einem GT-Rennwagen hat noch keiner Erfahrung auf dem Norisring gesammelt, das ist die erste Herausforderung. Für Lawson und sein Team ist der Norisring komplett Neuland, während van der Linde auf die Erfahrung aus 25 Rennen und zwölf Podiumsplätzen des ABT-Teams am Dutzendteich seit 2000 bauen kann und selbst hier schon im Rahmen des Scirocco-Cups gefahren ist. Wenn er seinen Punktevorsprung über die Runden bringen sollte, wäre Liam Lawson mit 19 Jahren der jüngste DTM-Champion der Geschichte. Und dieser Titel käme dem Red Bull-Junior, der trotz all seines Lobes für die DTM längst auf die Formel 1 fokussiert ist, gerade zur rechten Zeit. Zum Finale erhält der „Kiwi“ Unterstützung aus seiner neuseeländischen Heimat, wo das DTM-Finale sogar live im Fernsehen übertragen wird. Weil Alex Albon seinen Verpflichtungen als Formel-1-Ersatzfahrer von Red Bull Racing beim Grand Prix in der Türkei nachkommen muss, übernimmt der Neuseeländer Nick Cassidy erstmals den AlphaTauri-Ferrari mit der Nummer 23. Und den Norisring kennt der 27-Jährige bereits aus Formel-3-Zeiten 2013 und 2016. Inklusive Gaststarter Lucas di Grassi, dem ehemaligen Formel-E-Champion im vierten ABT-Audi, präsentiert sich die DTM mit 20 GT-Rennwagen in der Franken-Metropole.

Tages des Donners stehen dem Norisring bevor, ein „Speedweekend“ der Extra-Klasse. Dafür sorgt nicht nur die DTM, die zum Abschluss auf eine furiose Saison zurückblickt, sondern ein geballtes Motorsport-Paket mit der Nachwuchsserie DTM Trophy mit seriennahen GT-Sportwagen, mit der DTM Classic Tourenwagen Legenden, dem BMW M2 Cup, der P9 Challenge sowie den Demo-Fahrten von DTM Electric und BMW-Legenden. Allein die DTM präsentiert ein Fahrerfeld der Weltelite, aber auch sonst präsentiert sich am Dutzendteich das Who-is-who des Rennsports mit Fahrern wie Hans-Joachim Stuck, Klaus Ludwig, Christian Danner, Kurt Thiim und Klaus Niedzwiedz in der DTM Classic sowie Johnny Cecotto, Leopold von Bayern und Norisring-Rekordsieger Bruno Spengler.

Eintrittskarten sind online via DTM-Ticket-Shop (tickets.dtm.com) und über die DTM-Ticket-Hotline (01806 991166) bis zum Veranstaltungstag erhältlich. Am Samstag und Sonntag werden die DTM-Rennen (Rennstart jeweils um 13:30 Uhr) jeweils ab 13:00 Uhr in SAT.1 und in über 60 Ländern live übertragen.

» Stimmen von der Pre-Event-Pressekonferenz (06.10.2021)

#30 Liam Lawson (NZL), Ferrari, Red Bull AF Corse

„Ich freue mich auf Nick (Cassidy). Er kennt das Auto und er kennt auch den Norising. Es kommt auf das Qualifying an, ob er sich in eine gute Position fürs Rennen bringen kann.“

„Für mich wird besonders der Samstag schwierig, zumal sich das Zusatzgewicht auf dem Norisring bemerkbar machen wird.“

„Mein schwierigstes Rennen war das zweite Rennen in Hockenheim, das Zusatzgewicht hat mir auf diesem Kurs das Leben sehr schwer gemacht. Das beste Rennen war das auf dem Red Bull Ring mit dem intensiven Kampf mit Marco (Wittmann).

„Schon als Kind habe ich am Computer erste Rennen gefahren, seit ich zwölf bin liebe ich Sim-Racing. Unlängst war ich erstmals in einem Formel-1-Simulator, und da spürt man sogar die G-Kräfte. Sim-Racing wird immer wichtiger, und Moritz (Löhner) zeigt, dass man vom Sim-Racing direkt ins reale Rennauto umsteigen kann.“

„Der Norisring ist sehr kurz, aufregend und wirklich cool, aber auch sehr wellig. Das wird eine neue Erfahrung!“

„Es war eine coole Zeit mit Alex (Albon). Nick (Cassidy) war immer mit dem Team eng verbunden, und er kennt den Norisring und das Auto, er wird sich sicher schnell einschießen.“

„Wie es für mich weitergeht, wird Red Bull entscheiden. Ich kann nur sagen, ich liebe diese Meisterschaft, sie ist echt toll. Sie bietet einen hohen Level mit einer sehr intensiven Zusammenarbeit mit Hersteller und Team.“


#3 Kelvin van der Linde (RSA), Audi, ABT Sportsline

„Hockenheim war extrem emotional. Als Team sind wir eine Familie. Am Sonntag in Hockenheim ging es am Ende nicht um den Sport, sondern um Manuel. Er erholt sich gerade von der Operation. Ich habe gestern noch mit ihm telefoniert, er hat gesagt,  dass er uns die Daumen drückt. Daraus ziehen wir die Extra-Motivation, die wir am Norisring brauchen.“

„Ich bin total happy, wo wir stehen. Liam (Lawson) hat eine schwere Last auf seinen Schultern, denn alle jagen ihn. Jetzt wird er die schlaflosen Nächte vor dem Rennen haben! Ich weiß, wie sich das anfühlt. Am Samstag in Hockenheim habe ich 16 Punkte aufgeholt, an einem Tag. Also sind 14 Punkte auch aufzuholen.“

„Das Samstagrennen am Nürburgring war mein bestes Rennen, ab dem Qualifying hatten wir alles unter Kontrolle. Red Bull Ring war hart, aber das Team hat es zu einem Highlight gemacht. Das zweite Rennen in Hockenheim war der Tiefpunkt, allein schon wegen Manu.“

„Wenn es regnet oder gerade auch während des Lockdowns bin ich viel im Sim gefahren. Noch im vergangenen Jahr bin ich viel im DTM-Simulator bei Audi gefahren. Ich investiere viel Geld in mein Equipment, nutze hydraulische Pedallerie und ein Lenkrad wie im Audi R8. Simulation ist ein wichtiges Tool.“

„Ich habe gute Erinnerungen an diese Strecke, da habe ich schon ein Rennen zum Scirocco-Cup gewonnen. Vor allem die welligen Anbremszonen sind speziell.“

„Was die Boxenstopps betrifft, müssen wir gemeinsam schauen, wie wir ihn noch sicherer machen können. Vielleicht muss der Motor aus sein und darf erst wieder gestartet werden, wenn das Auto am Boden ist. Man muss ernsthaft darüber nachdenken. Aber wie in der Formel 1 gehört der Performance-Pitstop zur guten Show.“

„Natürlich habe ich mich in Hockenheim mit René (Rast, der noch amtierende DTM-Champion) unterhalten. Er hat bei seinem ersten Titelgewinn 21 Punkte am Finalwochenende aufgeholt.“

„Liam (Lawson) hat am Samstag 18 Kilo Zusatzgewicht im Auto. Es gibt keine andere Strecke im Kalender, wo man beim Bremsen und Beschleunigen jedes Kilo dermaßen spürt.“

„Ja, ich glaube, das kommende Wochenende ist das wichtigste in meiner Karriere.“

„Über meine ultimativen Pläne kann ich noch nichts sagen, aber warten wir mal das Wochenende ab.“

 
#11 Marco Wittmann (GER), BMW, Walkenhorst Motorsport

„Ich will das letzte Rennwochenende der Saison genießen. Ich bin total relaxed und werde auf meiner Heimstrecke alles geben. Zunächst müssen wir unsere Pace zurückfinden. Um den Titel zu gewinnen bräuchte ich schon sehr viel Glück.“

„Assen war mein stärkstes Rennen, vor allem dass ich trotz der Zeitstrafe das Rennen gewinnen konnte. Klar, dass Hockenheim das schwierigste Wochenende für uns war.“

„Natürlich bin ich bei BMW im Klasse-1-Simulator gefahren, aber Sim-Racing zuhause – da bin ich Old-School.“

„Als Kind war ich schon oft als Zuschauer am Norisring. Vor allem mein DTM-Sieg 2018 war sehr emotional. Im Grunde sind es ja nur vier Kurven, aber da reicht eben ein kleiner Fehler, und die Rundenzeit ist dahin. Man muss schon sehr nah an die Mauer ranfahren, das ist die Herausforderung. Allerdings gibt es gerade in Turn 1 oft ein gewisses Chaos. Auf diesem Kurs kann alles passieren.“

„Die größte Veränderung kommt mit dem neuen Auto, dem BMW M4 GT3. Damit würde ich gerne weiter in der DTM fahren.“

 
#444 Hans-Joachim Stuck (GER), Audi V8 quattro (DTM Classic)

„Ich freue mich sehr darauf, wieder am Norisring fahren zu dürfen. Auf diesem Kurs war ich schon sehr erfolgreich, und ich habe sehr gute Erinnerungen an den Audi V8 quattro.“

„Ich kann nur sagen, das Liam (Lawson) einen fantastischen Job macht. Es ist nicht das Auto, er macht den Unterschied. Er ist in großartiger Form, und ich würde mich freuen, wenn er den Titel gewinnt.“

„Wenn ich ein Jahr zurückdenke und schaue, wo die DTM heute steht, dann ist das fantastisch, super cool. Die gesamte Crew um Gerhard Berger hat einen top Job gemacht. Die DTM ist auf einem großartigen Weg!“

„Meine Jungs fahren im Sim-Racing und manchmal fahren wir zusammen. Dann bin ich frustriert, dass sie viel besser sind. Vielleicht sollte ich im Winter mehr trainieren, um mit ihnen besser mithalten zu können. Sim-Racing ist absolut ein sehr gute Vorbereitung, so nah an der Realität, einfach großartig.“

 
#11 Moritz Löhner (GER), BMW, FK Performance Motorsport (DTM Trophy)

„Ich würde mein Geld auf Kelvin (van der Linde) setzen, muss aber auch sagen, dass Liam (Lawson) einen bemerkenswerten Job macht.“

„Bereits in meinem ersten realen Rennen habe ich einen Podiumsplatz erzielt. Danach lief es nicht immer so gut, bis ich in Hockenheim erneut auf dem Podium stand. Alles in allem verläuft meine erste Saison sehr gut.“

„Von Sim-Racing kann man alles lernen, wirklich alles. Lenkung, Bremsen – alles ist wie im realen Auto. Anders ist nur das unmittelbare Gefühl, wenn man im realen Auto sitzt.“

„Der Norisring wird für mich schon sehr emotional werden. Bisher war ich immer nur als Zuschauer dort, und jetzt sitze ich selbst im Rennwagen. Der Kurs ist tückisch, macht aber sicher auch sehr viel Spaß.“

„Für die nächste Saison ist noch nichts finalisiert, aber ich möchte gerne wieder in der DTM Trophy antreten und dann um den Titel kämpfen.“

Foto: Furioses Finale am Norisring: Liam Lawson (NZL) im Red Bull Ferrari mit den größten Chancen © DTM