Dienstag, den 14. September 2021
Im Jahr 2020 befanden sich an den deutschen Hochschulen 192 300 Personen in einem laufenden Promotionsverfahren. Davon waren 102 000 Männer (53 % aller Promovierenden) und 90 300 Frauen (47 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilt, betrug das Durchschnittsalter der Promovierenden 30,0 Jahre. 43 200 Promovierende (22 %) hatten eine ausländische Staatsangehörigkeit.
Knapp ein Viertel promoviert in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften
Rund 46 000 Personen oder 24 % der Promovierenden strebten im Jahr 2020 ihren Doktorgrad in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften an. Die zweitgrößte Gruppe bildeten die Promovierenden in der Fächergruppe Mathematik und Naturwissenschaften mit 44 700 Personen (23 %) gefolgt von den Ingenieurwissenschaften mit 34 200 Promovierenden (18 %) und den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 32 200 Promovierenden (17 %).
In den einzelnen Fächergruppen zeigten sich deutliche Unterschiede in der Geschlechterverteilung. So waren etwa 4 von 5 Promovierenden (79 %) in der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften Männer, während in der Fächergruppe Kunst, Kunstwissenschaft 2 von 3 Promovierenden (66 %) Frauen waren. In absoluten Zahlen promovierten Männer am häufigsten in den Ingenieurwissenschaften (27 000), Frauen in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (28 100).
Promovierende fast ausschließlich an Universitäten
190 000 und damit 99 % der Promovierenden wurden 2020 von Professorinnen und Professoren an Universitäten betreut, lediglich 1 % an Kunsthochschulen, Pädagogischen und Theologischen Hochschulen sowie Fachhochschulen. Fachhochschulen besitzen ausschließlich in Hessen ein eigenständiges Promotionsrecht, in allen anderen Bundesländern kann an Fachhochschulen kein Doktorgrad erworben werden.
13 % der Promovierenden verteilen sich auf nur drei Hochschulen
Im Vergleich auf Hochschulebene promovierte mit 8 600 Personen (5 %) die größte Zahl an Promovierenden 2020 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, gefolgt von 8 400 an der Ludwig-Maximilians-Universität München und 7 300 an der Technischen Universität München (jeweils 4 %). Jeweils gut 6 000 Personen beziehungsweise 3 % promovierten an drei weiteren Hochschulen: 6 400 an der Technischen Hochschule Aachen (RTHW Aachen), 6 200 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie 6 100 an der Technischen Universität Dresden.
Corona-Pandemie führt zu Rückgang der Zahl abgeschlossener Promotionen
26 220 Personen schlossen im Jahr 2020 ihre Promotion ab und erlangten den Doktorgrad. Das waren 7 % weniger als im Vorjahr (siehe hierzu Pressemitteilung Nr. 414 vom 3. September 2021). Dieser Rückgang ist maßgeblich eine Folge der Corona-Pandemie, die im Jahr 2020 die Durchführung von Prüfungen erschwerte.