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Mutter Kind 5

Gesundheit-News: Corona-Pandemie – Eltern, Mütter und Väter sind an ihrer Belastungsgrenze angekommen

5. August 2021

Insbesondere Mütter sind gerade einem unglaublichen Druck ausgesetzt, so Nadine Espey, Vorstandsvorsitzende des Mutter-Kind-Hilfswerkes e. V.

Neben Haushalt und Kindern und Beruf müssen seit Monaten auch noch Homeoffice und Homeschooling unter einen Hut gebracht werden. Die physischen und psychischen Belastungen steigen eklatant: Eine Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Kur kann ein Hilfsangebot sein.

Wir fordern: Mütter - und auch Väter, die in der Erziehungsverantwortung stehen, dürfen nicht allein gelassen werden!

Zusätzlich zu Beruf, Haushalt und Kindern müssen Homeoffice und Homeschooling unter einen Hut gebracht werden: Besonders Mütter sind in der Corona-Pandemie einem unglaublichen Druck ausgesetzt, so Nadine Espey, Vorstandsvorsitzende des Mutter-Kind-Hilfswerk e. V. Sie benötigen daher dringend Hilfsangebote, um aus der Situation genommen zu werden und auch mal Luft holen zu können. Eine Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Kur kann ein solches sein.

Gerade Mütter werden allein gelassen

Mütter werden seit Beginn der Corona-Pandemie allein gelassen: Sie sind es, die überwiegend - neben Haushalt und Berufstätigkeit - auch die Kinderbetreuung inklusive Homeschooling übernehmen, wenn Schulen, Kindergärten und Kitas geschlossen sind. Oftmals muss - sozusagen neben den Kindern am Esstisch - der eigene Job an diesem mobilen Arbeitsplatz erledigt werden. Das kann auf Dauer nicht gutgehen, die Kräfte gelangen ans Limit, die Nerven sind am Ende. Der Stress in der Familie wächst, psychischer und physischer Druck baut sich auf und Erkrankungen können sich manifestieren.

Gerade in dieser Phase, an der Grenze ihrer Belastbarkeit angekommen, ist es wichtig und richtig Hilfsangebote anzunehmen. Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Kuren sind gerade jetzt wichtiger denn je, so Espey. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Mütter generell erst an eine Kurmaßnahme denken, wenn einfach nichts mehr geht: Schlafstörungen zu stundenweise wachen Nächten angewachsen sind, Erschöpfungszustände sich in Richtung Burnout entwickelt haben oder Rückenschmerzen, Atemwegsbeschwerden, Herz-, Kreislauf-Schwächen oder Stoffwechselerkrankungen sich festgesetzt haben. Espey weiter: Erst dann denken Erziehungsberechtigte an eine Kur, denn es liegt in der Natur der Sache, dass diese sich immer zurücknehmen – allen in der Familie soll es immer gut gehen, an sich selbst denken sie zu allerletzt. "Funktioniert" jedoch Mama nicht mehr, hat das weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Familiengefüge.

Eine Mutter-Kind- bzw. Vater-Kind-Kur nimmt den Druck raus

Die Vorstandsvorsitzende berichtet weiter: Aus den Kliniken, mit denen wir zusammenarbeiten, hören wir verstärkt, dass die Mütter - bzw. Väter - die zur Kurmaßnahme anreisen, extrem angespannt sind und erst eine Weile brauchen, um Luft holen zu können, um sich voll auf die Therapien einlassen zu können. Auch die Kinder blühen in der Kinderbetreuung, unter ihresgleichen regelrecht wieder auf. Endlich können sie - trotz oder gerade wegen der umfangreichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen wieder unbeschwert Kind sein und spielen. Selbstverständlich ist auch das Thema Homeschooling in den Kliniken angekommen und ist dort, ebenso wie zuhause, gut möglich.

Im Rahmen einer Hausaufgabenbetreuung erhalten die Kinder in vielen Kliniken flankierende Unterstu?tzung. Gerade in dieser schwierigen Zeit sind Groß und Klein froh und dankbar eine Kurmaßnahme antreten zu können. Im Rahmen eines individuellen Therapieplanes wird, je nach Indikation, konkret Abhilfe geschaffen: Physiotherapie in verschiedenen Formen wird, ebenso wie psychosoziale Therapie, Entspannungszeit und Eltern-Kind-Interaktion angeboten.

Mutter-Kind- und Vater-Kind-Kuren wichtiger denn je

Auch während der Pandemie ist die Nachfrage nach Kuren nicht abgeebbt. Doch in unserer täglichen Beratungsarbeit, haben wir die Erfahrung gemacht, so Espey, dass die ein oder andere Mutter bzw. der ein oder andere Vater aus Angst und Verunsicherung oftmals kurz vor dem Kurtermin überlegen, abzusagen. Auch die Unsicherheiten im Bezug auf das, was einen in der Kurklinik erwartet, lassen die kurbedürftigen Mütter oder Väter nachdenklich werden. Doch die Einrichtungen überzeugen mit Hygienekonzepten und Schutzmaßnahmen sowohl für Patient*innen, als auch für Mitarbeiter*innen, die im Laufe der Monate im engen Schulterschluss mit den örtlichen Gesundheitsbehörden weiter perfektioniert wurden. Eine Kurmaßnahme in einem solch geschützten Rahmen bietet größtmögliche Sicherheit.

Kuren in geschütztem Rahmen

Eine Kur ist eine medizinisch notwendige, vom Arzt verordnete, Maßnahme zur Festigung oder Wiederherstellung der Gesundheit. Insofern hat sie gerade in dieser schwer belastenden Zeit eine noch höhere Relevanz. Um diesen Müttern bzw. Vätern durch die Stärkung ihrer Physis und Psyche an einem sicheren Ort wieder die Kraft fu?r den herausfordernden Alltag zu geben, sind die Einrichtungen zur Vorsorge und Rehabilitation für Mütter, Väter und Kinder weiterhin geöffnet. Maximale Sicherheit ist während des dreiwöchigen Klinikaufenthalts oberstes Gebot. Alle Kliniken arbeiten mit einem umfangreichen Sicherheitskonzept: Strenge Abstands- und Hygienerichtlinien sowie regelmäßige Testungen und Maskenpflicht sind für alle Patient*innen sowie Mitarbeiter*innen bindend.

Therapien finden nur mehr einzeln bzw. in Kleingruppen statt und sind blockweise entzerrt auf nur vormittags bzw. nur nachmittags. Dies und eine vermehrte Verlagerung der therapeutischen Anwendungen ins Freie minimieren ein mögliches Ansteckungsrisiko. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Kinderbetreuung: Um auch hier das Abstandsgebot einhalten zu können, werden die Kinder während der Therapiezeiten der Mutter oder des Vaters in Kleingruppen betreut. Ein erholsamer und therapeutisch erfolgreicher Kuraufenthalt für Mütter oder Väter und ihre Kinder ist möglich und sogar dringender angezeigt, denn je, so Nadine Espey abschließend.

Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme für Mütter, Väter und Kinder richtig beantragen: Die notwendigen Unterlagen zur Beantragung erhalten Väter und Mütter bei dem Mutter-Kind-Hilfswerk e.V. oder unter www.mutter-kind-hilfswerk.de direkt zum Download. Der nächste Schritt ist der Gang zum Haus-/Facharzt. Nach einer gründlichen Untersuchung füllt er die notwendigen Bögen 61, 64 oder 65 aus. Diese werden dann von dem Elternteil zusammen mit den Unterlagen zur Beantragung beim Mutter-Kind-Hilfswerk e.V. eingereicht, das bei der Beantragung gern kostenfrei behilflich ist. Mutter-Kind- & Vater-Kind-Kuren sind gesetzliche Pflichtleistungen, die Zuzahlung beträgt in der Regel 10,00 €/Tag für Erwachsene. Kinder sind kostenfrei.


Text / Foto: Mutter-Kind-Hilfswerk e.V.