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HIV 21

Gesundheit-News: HIV-Risiko senken - Wie sich das politisch steuern lässt

21. Juli 2021

Juli 2021 – „In jeder Region der Welt gibt es bestimmte Bevölkerungsgruppen, die besonders gefährdet sind, sich mit HIV zu infizieren“, heißt es in einem Bericht von UNAIDS, einem gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen. Oft lassen Gesellschaft und Politik betroffene Menschen im Stich. Dabei kann ihr Infektionsrisiko durchaus gesenkt werden – es ist eine Frage des politischen Willens.

Weibliche Sexarbeiterinnen haben weltweit ein 30-fach höheres Risiko für eine HIV-Infektion als Frauen aus der Allgemeinbevölkerung. Für Menschen, die Drogen injizieren, ist das Risiko 29-mal höher als für Nicht-Drogengebrauchende. Besonders gefährdet sind auch Schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), Transpersonen sowie Häftlinge (s. Grafik). „Insgesamt machten im Jahr 2019 die Menschen aus den Schlüsselgruppen und ihre Sexualpartner:innen 62 Prozent aller Neuinfektionen weltweit aus“, schreibt UNAIDS.

Die Gefahr für eine Erkrankung ließe sich mindern – darauf weisen Daten hin: Dort, wo gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen hart bestraft werden, ist das HIV-Risiko für Betroffene 4,7-mal höher als in Regionen ohne solch diskriminierende Gesetze. Eine Meta-Analyse zeigt darüber hinaus, dass die Kriminalisierung von Sexarbeit zu mehr HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen sowie zu mehr Gewalt führt. „Es gibt außerdem erdrückende Evidenz für einen Zusammenhang zwischen der Kriminalisierung von Drogenkonsum und einem höheren Risiko für eine HIV-Übertragung“.

Eine Politik, die auf strafrechtliche Verfolgung setzt und Diskriminierung zulässt, verhindert, dass Betroffene Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdienstleistungen erhalten.

Länder mit fortschrittlichen Gesetzen und starken, inklusiven Gesundheitssystemen führen den Kampf gegen HIV am erfolgreichsten, so UNAIDS: Denn dort haben die Menschen „eher Zugang zu effektiven HIV-Programmen“. Dazu gehören HIV-Testungen, die medikamentöse Präexpositionsprophylaxe zur Prävention, regelmäßige Medikamentenlieferungen und eine gute Nachversorgung.


Text / Grafik: Pharma Fakten e.V. / UNAIDS