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Sterbefallzahlen in der 24. Kalenderwoche 2021: 11 % über dem Durchschnitt der Vorjahre

Dienstag, den 29. Juni 2021

Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind in der 24. Kalenderwoche (14. bis 20. Juni 2021) in Deutschland 17 912 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 11 % oder 1 722 Fälle über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diese Kalenderwoche. Im Vergleich zur Vorwoche ist die Zahl der Sterbefälle angestiegen. Dieser Anstieg steht in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Hitzewelle in dieser Woche. Ob die Todesfälle tatsächlich darauf zurückgeführt werden können, geht aus den Zahlen nicht hervor. In der 23. Kalenderwoche (7. bis 13. Juni 2021) lag die Zahl der Sterbefälle nach aktuellem Stand bei 17 133 und damit 2 % über dem Durchschnitt der vier Vorjahre (+302 Fälle). Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor. Durch ein Hochrechnungsverfahren unvollständiger Meldungen können die ersten Sterbefallzahlen für Deutschland bereits nach etwa einer Woche veröffentlicht werden.

Zahl der COVID-19-Todesfälle geht zurück

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschließlich der 22. Kalenderwoche 2021 (31. Mai bis 6. Juni 2021) möglich. In dieser Woche gab es laut RKI

417 COVID-19-Todesfälle. Das waren 210 Fälle weniger als in der Vorwoche. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 22. Kalenderwoche nach aktuellem Stand um 1 086 Fälle über dem Durchschnitt der vier Vorjahre (+6 %). Die Corona-Pandemie hat sich im Jahr 2020 ab Ende März erstmals auf die Entwicklung der Sterbefallzahlen ausgewirkt und den Durchschnitt der vier Vorjahre ab dann ebenfalls beeinflusst.

Sterbefallzahlen in Schleswig-Holstein am deutlichsten über dem Durchschnitt

Auf Länderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit bis einschließlich der 21. Kalenderwoche (24. bis 30. Mai 2021) abbilden. In dieser Woche lagen sie in 12 der 16 Bundesländer im oder über dem Durchschnitt der Vorjahre. Einen Abstand zum Durchschnitt von 5 % oder mehr wiesen Schleswig-Holstein (+11 % oder 69 Fälle) und Sachsen-Anhalt (+6 % oder 34 Fälle) auf. Im Saarland, in Hamburg und in Bremen lagen die Sterbefallzahlen mehr als 5 % unter dem Durchschnitt der Vorjahre.

Mäßige Übersterblichkeit in Spanien, niedrige in Belgien

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet Befunde zur Übersterblichkeit mit einem anderen Ansatz europaweit vergleichend ein. Auf Basis einer eigenen Hochrechnung unvollständiger Meldungen und eines eigenen Übersterblichkeitskonzepts liegen dort ebenfalls erste Ergebnisse bis zur 24. Kalenderwoche vor, die sich durch Nachmeldungen noch verändern können. Für diese Woche wird für Deutschland bei EuroMOMO derzeit keine Übersterblichkeit gemeldet. Für Spanien wird eine mäßige Übersterblichkeit ("moderate excess"), für Belgien eine niedrige Übersterblichkeit ("low excess") berichtet.