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Wirtschaftsrat kritisiert geplante Solardach-Pflicht bei Neubauten

Dienstag, den 8. Juni 2021

Wolfgang Steiger: Effizienter als teures Klein-Klein einzelner Maßnahmen wären klug durchdachte, eigentümerübergreifende Konzepte für ganze Quartiere

Der Wirtschaftsrat der  CDU e.V. warnt mit Blick auf die von der Bundesregierung geplante Solardachpflicht bei Neubauten vor stark erhöhten Baukosten „Mit der geforderten Solar-Pflicht für Neubauten und Dachsanierungen und der Verschärfung der Energieeffizienzstandards für Gebäude arbeiten Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesfinanzminister Olaf Scholz beharrlich daran, die Bau- und damit Wohnkosten weiter unnötig in die Höhe zu treiben. Für viele Deutsche rückt der Traum vom Eigenheim damit in immer weitere Ferne“, warnt Wolfgang Steiger (Foto), Generalsekretär des Wirtschaftsrates. „ Zudem ist nicht jedes Dach für eine Solaranlage geeignet. Sollen künftig auch Gründerzeitbauten oder unter Denkmalschutz stehende Gebäude mit Solarpanelen ausgestattet werden, wenn hier umfangreich saniert wird? Wir sollten uns nicht an unserem Baukulturerbe versündigen.“

Wer ein neues Haus baut oder eine größere Dachrenovierung plant, soll ab 2022 verpflichtet werden, eine Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage  zu installieren, wie aus einem Entwurf für das Klimaschutz-Sofortprogramm 2022 der Bundesregierung hervorgeht. Alle Neubauten müssten zudem ab 2023 den bisher höchsten Energiestandard EH-55 erfüllen. Das heißt, ein Gebäude darf nur noch 55 Prozent der Energie eines Standardhauses verbrauchen. Bisher war das Erreichen dieses Standards den Hausbauerinnen freigestellt. Ab 2025 sollen die Regeln weiter verschärft werden: Dann gilt der sogenannte Standard EH-40. Er sieht vor, dass Neubauten nur noch maximal 40 Prozent der Energie eines Standardgebäudes verbrauchen dürfen.

„Viel effizienter als dieses Klein-Klein aus teuren Einzelmaßnahmen wären klug durchdachte Konzepte für ganze Quartiere“, sagt Wolfgang Steiger. „Wo eine Solaranlage sinnvoll und vor allem gewollt ist, sollte sie selbstverständlich zum Einsatz kommen. Solarenergie leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und kann durchaus dazu beitragen, die Klimabilanz des Gebäudebestands zu optimieren. Aber warum denken wir nicht stärker im eigentümerübergreifenden Quartiersansatz? Dadurch ließen sich massiv Skaleneffekte heben und deutliche kosteneffizientere Lösungen finden – für den Klimaschutz und nicht zuletzt auch für die Mieter und Verbraucher hierzulande“, so Wolfgang Steiger weiter.