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MS 18

Gesundheit-News: Meine MS-Therapie - Die Behandlungsoptionen sind so individuell wie die Patienten

18. Mai 2021

Foto: Inzwischen können viele Betroffene auch mit MS ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen

(djd). Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems. Das Immunsystem richtet sich gegen den eigenen Körper und es kommt zu Entzündungsprozessen in den Nerven. Aufgrund dieser Entzündungen in Gehirn und Rückenmark werden Informationen nicht mehr richtig weitergeleitet und verarbeitet.

Die genauen Ursachen für die Erkrankung sind noch nicht geklärt und der Verlauf kann von Person zu Person sehr unterschiedlich sein – ebenso wie die Symptome. Von Fatigue und Schmerzen über Koordinations- und Sehstörungen bis zu Lähmungserscheinungen: MS ist eine Krankheit mit „1.000 Gesichtern“. Häufig treten die Symptome schubförmig auf und klingen teilweise unvollständig wieder ab. Doch auch wenn die Krankheit sich nicht direkt bemerkbar macht – unterschwellig schreitet sie voran. Das kann zu einer dauerhaften Schädigung der Nerven führen.

Therapieoptionen – damals und heute

Multiple Sklerose ist bislang nicht heilbar, aber behandelbar. Früher bestand die Behandlung darin, die Symptome zu lindern. Doch heutzutage steht eine Reihe moderner Therapieoptionen zur Verfügung. "Diese können nicht nur einzelne Symptome oder Schübe unterdrücken, sondern auch das Voranschreiten der Erkrankung insgesamt verlangsamen", erläutert Professor Dr. Herbert Schreiber, Facharzt für Neurologie.

So können inzwischen viele Betroffene auch mit MS ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen. Die Behandlungsoptionen sind so individuell wie die Patienten selbst und müssen mit viel Feingefühl abgestimmt werden. "Bei der Entscheidung zählen neben der MS-Verlaufsform und dem Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten auch die individuellen Wünsche. Also beispielsweise die Unabhängigkeit im Alltag durch längere Therapieintervalle, das Maß an Eigenverantwortung und Bedingungen rund um eine Schwangerschaft“, so Professor Schreiber.

Behandlung abgestimmt auf die Bedürfnisse

Bei der Art der Darreichungsform – Injektionen, Infusionen oder Tabletten – hat jeder Patient seine eigenen Präferenzen. Diese bei der Therapiewahl zu berücksichtigen, kann sich positiv auf die Therapietreue und damit den Behandlungserfolg auswirken. Daher ist es ratsam, mit dem behandelnden Arzt zu sprechen und die Therapieentscheidungen gemeinsam zu treffen. Betroffene können an ihrer eigenen Behandlung mitwirken, indem sie sich über ihre Erkrankung und Behandlungsoptionen informieren, beispielsweise unter www.trotz-ms.de. Zudem sollten sie am besprochenen Therapieplan festhalten und offen mit dem Arzt über Wünsche und Unsicherheiten sprechen. Wichtig ist vor allem, dass die Therapieform auch zum Alltag und zur Lebenssituation passt.


Text / djd/Roche/Getty Images/SolStock