header-placeholder


image header
image
kolb janssen angela

Sachsen-Anhalt-News: Kolb-Janssen: „Das Aus für das Impuls-Festival für neue Musik ist ein kulturpolitisches Armutszeugnis“

Montag, den 19. April 2021

 
„Es ist ein kulturpolitisches Armutszeugnis, dass das international renommierte Impuls-Festival keine Landesförderung mehr erhält.“ Das erklärt die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt, Angela Kolb-Janssen (Foto).

„Über Jahre hinweg wurden dem deutschlandweit einmaligen Netzwerk und erfolgreichen Festival von der Staatskanzlei Steine in den Weg gelegt. Der Landtag hat sich hingen klar für die Weiterentwicklung des Themas Neue Musik ausgesprochen und die Staatskanzlei mehrfach aufgefordert, dafür ein Konzept vorzulegen. So wie dem Verein Impuls gegenüber immer wieder fadenscheinige Gründe gesucht worden sind, um die Förderung aus Landesmitteln zu verringern und jetzt schließlich ganz zu versagen, sind die Mitglieder des Landtages getäuscht und hingehalten worden, um nach der letzten Sitzung des Kulturausschusses einen Schlussstrich zu ziehen. Ein solches Agieren ist für ein Bundesland, dass sich #moderndenken als Landesmotto gegeben hat, unwürdig, verspielt Vertrauen und hat mit moderner Kulturpolitik nichts zu tun“, so Kolb-Janssen.

Noch im letzten Jahr sind in Workshops mit dem Landesmusikrat Ideen für die Zukunft der Neuen Musik entwickelt worden. Kolb-Janssen: „Was ist daraus geworden? Nichts. Das lang versprochene Konzept ‚Musikland Sachsen-Anhalt‘ ist nicht mehr als eine Bestandsaufnahme. Impulse und echte Konzepte fehlen bisher.“

Das Impuls-Festival wurde im Jahr 2007 auf Betreiben des Landesmusikrats und weiterer Engagierter gegründet und hat sich in dieser Zeit zu einem international renommierten und anerkannten Festival auch für den Nachwuchs entwickelt, welches die Neue Musik in Konzertsäle und in den ländlichen Raum brachte. „Die Initiator:innen von ‚Impuls‘ waren immer zu Gesprächen für Veränderungen und Weiterentwicklungen des Festivals bereit. Zum Glück gibt es außerhalb von Sachsen-Anhalt mehr Anerkennung und Unterstützung für die Akteur:innen, die trotz aller Schwierigkeiten nicht aufgeben. Es gibt bereits Finanzierungszusagen der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung und der Kulturstiftung des Bundes. Wir erwarten von der Staatskanzlei, dass die dafür notwendigen Kofinanzierungsmittel zur Verfügung gestellt werden, damit nicht auch diese Mittel wegbrechen“, so Kolb-Janssen. „Kulturförderung ist kein Lotto-Spiel, sondern braucht für Künstler:innen auch Verlässlichkeit. Das alles vermisse ich hier. Noch im letzten Ausschuss für Kultur und Bildung, wurde von Kulturstaatssekretär Schellenberger der Eindruck vermittelt, dass es für das Impuls-Festival eine Zukunft gibt. Stattdessen wird der neue Akteur ‚Klangart‘ großzügig gefördert, ohne die ansonsten zu erbringenden Eigenmittel, ohne jegliche Expertise und Netzwerke im Bereich Neue Musik. Das ist Kulturpolitik nach Gutsherrenart.“