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Live Wetten und das neue deutsche Glücksspielgesetz

Montag, den 19. April 2021

In Bezug auf das Glücksspiel startete am 15. Oktober 2020 eine neue Zeitrechnung, denn an diesem Tag trat die Übergangsregelung für das online Glücksspiel in Kraft und dazu zählen auch die Sport- und somit die Live-Wetten. Diese Übergangsregelung ist bis zum 30. Juni 2021 gültig, da am 01.07.2021 der neue Glücksspielstaatsänderungsvertrag in Kraft tritt. Was bedeutet das für die Live Wetten und vor allem für die Spieler die gern den   
Fußball live Ticker von heute nutzen, um dann entsprechend Ihre Wetten zu platzieren?

Was verändert der Glücksspielstaatsvertrag 2021?

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag kommen weitreichende Änderungen auf die Buchmacher zu und ebenso auf die Wett-Enthusiasten. Welches sind die wichtigsten geplanten Änderungen?

Die wichtigsten Änderungen im Sportwettenbereich:

Einzahlungen sind bis zu max. 1.000 Euro monatlich möglich
Livewetten werden eingeschränkt
Manche Wettmärkte werden abgeschafft wie bspw. Ereigniswetten, eSport Wetten und Gesellschaftswetten
Erhöhter Spielerschutz wie bspw. durch einen Panik-Button
Nicht lizenzierte Webseiten und Anbieter werden geblockt (Geo-Blogging)
Automatisiertes Spielsuchtfrüherkennungssystem

Erst ab dem 01. Juli 2021 treten die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen in vollem Umfang in Kraft. Bis dahin gilt, dass die 16 Bundesländer den Vertrag mit seinen unterschiedlichen Ansichten in Hinsicht auf Sportwetten in den Parlamenten ratifizieren müssen so auch im im Landtag von Sachsen-Anhalt. Jedenfalls ist der Weg zu einer bundeseinheitlichen Lösung frei. Klar ist jedoch eines: Ob sich nicht doch noch am Ende jemand findet, der die Gesetze vor Gericht anfechten will.

Der Schlusspfiff für Live Wetten?

Eine der geplanten Änderungen ist das Ende der Live Wetten. Nahezu jeder online Wettanbieter bietet einen solchen Bereich, in dem in Echtzeit auf die laufenden Sportevents getippt werden kann. Sofern es nach den Politikern geht, sollen diese Wetten der Vergangenheit angehören. Jedoch gibt es die Mutmaßung das lediglich die Ereigniswetten, aufgrund der häufigen Einfachheit, Leichtigkeit gestrichen werden, da von ihnen ein erhöhtes Risiko ausgeht, der Spielsucht zu verfallen.

Auf nimmer wiedersehen zu den eSport Wetten

Auch der ständig wachsende eSport-Markt ist von den Änderungen betroffen. Konnte bislang noch auf Spieletitel wie DOTA2, Counter Strike oder LoL getippt werden, so müssen sich die deutschen Wett-Fans damit abfinden, dass diese in das „Aus geschossen“ werden in Bezug auf die Wettabgabe.

Zahlreich Buchmacher haben sich bereits mit der Ankündigung dieser Änderung im Glücksspielstaatsvertrag dazu entschlossen, diesen Bereich von ihrem Portal zu löschen. In Zukunft werden diese Wetten auf dem deutschen Glücksspielmarkt keinerlei Beachtung mehr finden.

Das Ende der Fahnenstange ist bei 1000 Euro erreicht

Das Thema, was sicherlich besonders heiß diskutiert wird, ist das Einzahlungslimit von 1000 Euro pro Monat. Waren die ersten Meldungen noch widersprüchlich, so ist es nun klar, dass es sich dabei um ein Buchmacher übergreifendes Limit handelt. Fest steht, dass die Wett-Enthusiasten bei der Anmeldung ein Einzahlungslimit von max. 1.000 Euro festlegen müssen.

Worauf sich die Sporttipper auf jeden Fall einstellen müssen ist, dass die Verifizierung der Konten in Zukunft noch penibler sein wird. Darüber hinaus wird sicherlich auch das eine oder andere Dokument mehr benötigt. Selbst die Vorgaben in Bezug auf die Zahlungsoptionen werden strenger. So müssen Name des Kontoinhabers und Einzahlender identisch sein. Diejenigen die lieber mit der paysafecard einzahlen, müssen sich bei dem Zahlungsdienstleister myPaysafecard registrieren.

Wie reagieren die Wettanbieter auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag?

Die Reaktionen der Wettanbieter sind sehr unterschiedlich. Die führenden Buchmacher im deutschsprachigen Raum begrüßten die neue Rechtslage in ihren Stellungnahmen. Denn für das Geschäft ist eine gewisse Klarheit von Vorteil und ebenfalls die amtlich bestätigte Seriosität. Zudem ist davon auszugehen, dass die etablierten Marken von dem deutschen Lizenzierungsprozess profitieren werden.

Anders verhält es sich mit den Newcomern. Diese werden es beim Markteinstieg schwerer haben, was nicht zuletzt an den Vorgaben bei der Lizenzierung liegt. Denn ein Wettanbieter muss fünf Millionen Euro hinterlegen und die Einzahlungen der Spieler getrennt vom Firmenkapital verwahren. Vorteilhaft ist dies sicherlich für die Spieler, denn im Falle einer Insolvenz ist ihr Guthaben sicher.

Natürlich gibt es noch einen wesentlich wichtigeren Grund, warum die Wettanbieter den neuen Glücksspielstaatsvertrag als Chance einstufen: Die Übergangsregelung sorgt für ein Tabula rasa. Denn wer sich seit dem 15. Oktober 2020 an die neuen Vorgaben hält, der kann sich in weiterer Folge eine deutsche Sportwetten-Lizenz sichern – ganz ungeachtet davon, ob er davor illegale Glücksspiele im Angebot hatte. Sicherlich gehen die Platzhirsche gestärkt aus der anstehenden Marktbereinigung vor, doch die Vorgaben wie das Einzahlungslimit wird sie stark treffen.


Symbolfoto/pixabay



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