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Sterbefallzahlen in der 10. Kalenderwoche 2021: 12 % unter dem Durchschnitt der Vorjahre

Dienstag, den 23. März 2021

Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind in der zweiten Märzwoche (8. bis 14. März 2021) in Deutschland 18 906 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 12 % oder 2 591 Fälle unter dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diese Kalenderwoche. Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor. Durch ein Hochrechnungsverfahren unvollständiger Meldungen können die ersten Sterbefallzahlen für Deutschland bereits nach etwa einer Woche veröffentlicht werden.

Zahl der COVID-19-Todesfälle geht weiter zurück

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle ist derzeit bis einschließlich der 8. Kalenderwoche 2021 (22. bis 28. Februar) möglich. In dieser Woche gab es laut dem RKI 1 493 COVID-19-Todesfälle. Die Zahl ist damit gegenüber der Vorwoche um 386 Fälle gesunken.

Die gesamten Sterbefallzahlen gingen in der 8. Kalenderwoche weiter zurück und lagen 2 208 Fälle beziehungsweise 10 % unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre.

Äußerst milde Grippewelle erklärt unterdurchschnittliche Sterbefallzahlen

Laut aktuellem Influenza-Wochenbericht des RKI ist die Aktivität anderer Atemwegserkrankungen, die normalerweise mit einem Anstieg der Sterbefallzahlen am Jahresanfang zusammenhängt, in dieser Wintersaison auf einem vorher nie erreichten, niedrigen Niveau. Insbesondere in den Jahren 2017 und 2018 waren die Sterbefallzahlen durch starke Grippewellen in den ersten Monaten des Jahres deutlich erhöht. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch im Durchschnitt der gesamten Sterbefallzahlen für die Vorjahre wider. Sie erklären, warum im Laufe des Februars die gesamten Sterbefallzahlen trotz der neu auftretenden COVID-19-Todesfälle unter den Durchschnitt der Vorjahre gefallen sind.

Sterbefallzahlen in Sachsen wieder im Bereich des Durchschnitts der Vorjahre

Auf Länderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit bis einschließlich der 7. Kalenderwoche (15. bis 21. Februar 2021) abbilden. In dieser dritten Februarwoche lagen die Sterbefallzahlen in keinem Bundesland um mehr als 10 % über dem Durchschnitt der Vorjahre. In Thüringen (+8 % oder 50 Fälle) und im Saarland (+8 % oder 24 Fälle) lagen sie mindestens 5 % über diesem Durchschnitt, in allen anderen Bundesländern in dessen Bereich oder darunter. In Sachsen (-1 % oder 13 Fälle), wo die Entwicklung in den letzten Monaten besonders auffällig war, lagen die Sterbefallzahlen somit erstmals seit Anfang Oktober 2020 wieder im Bereich des Durchschnitts der Vorjahre. Einen Höchststand gab es dort zum Ende des vergangenen Jahres: In den letzten drei Kalenderwochen 2020 hatten sich die Sterbefallzahlen in diesem Vergleich mehr als verdoppelt.

Moderate Übersterblichkeit in Estland, Israel und den Niederlanden

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet Befunde zur Übersterblichkeit mit einem anderen Ansatz europaweit vergleichend ein. Auf Basis einer eigenen Hochrechnung unvollständiger Meldungen liegen dort ebenfalls erste Ergebnisse bis zur zweiten Märzwoche vor, die sich durch Nachmeldungen noch verändern können. Für die 10. Kalenderwoche wird bei EuroMOMO derzeit eine moderate Übersterblichkeit ("moderate excess") für Estland, Israel und die Niederlande gemeldet.