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Fatigue 25

Gesundheit-News: Langzeitfolgen von COVID-19 - Unterstützung im Kampf gegen das chronische Fatigue-Syndrom

25. März 2021

Die SBK unterstützt ein Projekt der Charité im Kampf gegen das chronische Fatigue-Syndrom. Die Erkrankung ist auch eine mögliche Langzeitfolge von COVID-19.

Foto: Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen leitet das Projekt an der Berliner Charité

Die SBK engagiert sich im Rahmen des Innovationsfonds für eine bessere Versorgung von Menschen mit chronischem Fatigue-Syndrom (CFS). Als Konsortialpartner unterstützt sie ein Innovationsfonds-Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen und Dr. Claudia Kedor vom Institut für Medizinische Immunologie der Charité Berlin.

Ziel ist es, Diagnose und Therapie von CFS zu verbessern. Dazu arbeitet das Team um Prof. Scheibenbogen mit Expert*innen vieler Fachbereiche zusammen: unter anderem aus der Neurologie, Kardiologie, Schlafmedizin, Sportmedizin, Regenerativen Therapie, Physikalischen Therapie, Psychosomatik und Sozialmedizin. Gemeinsam erstellen sie ein interdisziplinäres Versorgungskonzept.

CFS ist bisher nicht gezielt therapierbar

Das Projekt setzt an einer wichtigen Versorgungslücke an: Obwohl rund 300.000 Menschen – darunter ca. 40.000 Kinder und Jugendliche – allein in Deutschland unter der Erkrankung leiden, kann CFS bisher nicht gezielt therapiert werden. Zudem erkennen viele Ärzte die Erkrankung häufig nicht, denn die Symptome dieser komplexen neurologischen Erkrankung können sehr unterschiedlich sein. Zu in der Regel starken Erschöpfungs- und Ermüdungszuständen können schwere Konzentrationsstörungen sowie Kopf- und Gliederschmerzen kommen. Weitere Symptome sind Kreislaufstörungen, Reizdarm, Atembeschwerden sowie Reiz- und Temperaturempfindlichkeit.

Viele Patienten leiden auch an häufigen Infektionen oder neu aufgetretenen Allergien. „Betroffene des häufig chronisch verlaufenden Fatigue-Syndroms sind nur in sehr geringem Maße belastbar“, fasst Prof. Scheibenbogen zusammen. „Dies führt zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität, in schweren Fällen sogar zu einer Behinderung: Die Patienten können ihren Alltag nicht mehr bewältigen. Genau dem möchten wir mit einem interdisziplinären Versorgungskonzept für Betroffene entgegenwirken. Wichtigstes Ziel: eine Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit und Lebensqualität.“

Auslöser der Erkrankung ist in den meisten Fällen eine Infektionserkrankung, häufig eine Erstinfektion mit dem Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersches Drüsenfieber). In jüngster Zeit haben Experten festgestellt, dass auch eine Erkrankung mit COVID-19 Auslöser für das chronische Fatigue-Syndrom sein kann: CFS ist damit eine mögliche Folge des Long-COVID-Syndroms.

Projekt leistet wichtigen Beitrag zur besseren Versorgung von CFS-Erkrankten

Die SBK engagiert sich in diesem Innovationsfonds-Projekt als Konsortialpartner. „Das bedeutet, dass wir maßgeblich an der Ausgestaltung von Prozessen rund um das Versorgungsgeschehen beteiligt sind“, erklärt Christina Bernards, Fachexpertin für Präventions- und Versorgungsangebote, die das Projekt aufseiten der SBK begleitet. „Ferner möchten wir begleitend zum Projekt auf das Thema CFS aufmerksam machen, Betroffene bestmöglich informieren und Ärzte sensibilisieren. So leisten wir unseren Beitrag dazu, die Versorgung von CFS-Patienten in Deutschland zu verbessern, damit bald alle Betroffene schnell Hilfe finden können.“

Das Projekt startet am 1. Juli 2021 für zunächst drei Jahre. Weitere Partner sind unter anderem der BKK Dachverband sowie die Deutsche Rentenversicherung. Patienten aus der Region, die an der Studie teilnehmen möchten, können sich an das Chronic Fatigue Centrum: https://cfc.charite.de/ der Charité Berlin wenden.


Text / Foto: SBK Siemens-Betriebskrankenkasse