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Partei, die Linke  1   1

Fraktion DIE LINKE: Armut von Kindern und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt endlich angehen!

Donnerstag, den 11. März 2021

In der aktuellen Debatte im Landtag von Sachsen-Anhalt kommentierte heute unsere Fraktionsvorsitzende Eva von Angern (Foto) den Zustand der Armut von Kindern und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt:

„Armut und insbesondere Armut von Kindern und Jugendlichen werde ich in unserem reichen Land nicht akzeptieren. Ich werde immer wieder darauf hinweisen, wie in unserem Land sehenden Auges Kindern nicht nur Zukunftschancen genommen, sondern sie im Hier und Jetzt keine glückliche Kindheit erleben dürfen. Es geht dabei nicht nur um Generationengerechtigkeit, sondern darum, wie wir mit den schwächsten Gliedern unserer Gesellschaft umgehen.

Die Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage meiner Fraktion DIE LINKE zeigt, dass sich die Armutszahlen nicht nur verstetigen, sondern es immer schwerer wird, aus der Armut herauszukommen. Insbesondere Kinder und Alleinerziehende sind von Armut betroffen. Die Armutsgefährdungsquote liegt in Sachsen-Anhalt bei 27,3 Prozent bei Kindern und Jugendlichen. Bei Alleinerziehenden sind es fast 60 Prozent. Nach wie vor gilt leider: Kinder machen arm.

Armut geht einher mit dem Verlust von Würde. Betroffene Kinder und Jugendliche spüren diese Ausgrenzung. Sie wissen, dass sie um ihre Chancen im Leben hart kämpfen müssen. Die bittere Wahrheit ist, dass Menschen, die in Armut aufwachsen, zehn Jahre eher sterben. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie des Robert-Koch-Instituts.

Wenn wir Kinderarmut und ihre Folgen wirksam bekämpfen wollen, brauchen wir ein Zusammenwirken von Kommunen, Land und Bund. In Deutschland muss endlich eine Kindergrundsicherung eingeführt werden. Die Tatsache, dass die Legislaturperiode im Bund ohne Einigung zwischen CDU/ CSU und SPD zu den Kinderrechten enden wird, ist armselig und zeigt den Stellenwert von Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft.

Die Tatsache, dass wir gemeinsam beschlossen haben, dass das Taschengeld und Geld aus Ferienjobs nicht mehr auf den Regelsatz angerechnet werden soll, war ein gutes Zeichen. Doch die Landesregierung ist weiterhin aufgefordert, regelmäßig einen Kindergipfel zu veranstalten, um Kinder und Jugendliche zu Wort kommen zu lassen und ihre Interessen zu kennen. In Sachsen-Anhalt müssen Kita-Zugänge und gesundes Mittagessen kostenfrei sein.

Im Landtag wurde der im Netzwerk gegen Kinderarmut entwickelte Beschluss zur Nichtanrechnung des Taschengeldes auf Transferleistungen und Nichtheranziehung des Einkommens der Jugendlichen bei stationären Aufenthalten zugestimmt.

Die Fraktion DIE LINKE wird bei diesem Thema dranbleiben. Wir kämpfen weiter für Mehrheiten im Parlament, beispielsweise für die Einführung einer Kindergrundsicherung und für Kinderrechte im Grundgesetz. Es ist unser Job, alles dafür zu tun, dass jedes Kind die Chance auf eine glückliche Kindheit und sichere Zukunft hat.“