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Kindstod 5

Gesundheit-News: Rückenlage, rauchfrei und richtig gebettet - Plötzlichen Kindstod vermeiden

5. März 2021

(ams). Der plötzliche Kindstod ist für Eltern eine absolute Horrorvorstellung. Bei dem sogenannten "Sudden Infant Death Syndrome" (SIDS) stirbt ein zuvor gesundes Baby oder Kleinkind unerwartet und ohne erkennbare Ursache. Jungen sind etwas häufiger betroffen als Mädchen, die meisten Fälle treten im Alter zwischen zwei und vier Monaten auf. Die gute Nachricht: Durch geeignete Vorsorgemaßnahmen lässt sich diese Gefahr weitgehend bannen.

In den meisten Fällen sterben die Kleinen im Schlaf am plötzlichen Kindstod. Einer der Haupt-Risikofaktoren hierbei ist die Bauchlage des Babys. Aber auch akute Infektionen der Atemwege oder eine gewisse Unreife des Atemsystems, was vor allem bei Frühgeburten vorkommen kann, können das Risiko für das plötzliche Versterben eines Säuglings erhöhen. Vermutlich haben aber geimpfte Säuglinge ein geringeres SIDS-Risiko als nicht oder unzureichend geimpfte Säuglinge.

Risiko Bauchlage

Noch bis in die 1980er Jahre galt die Empfehlung, Säuglinge für einen besseren und ruhigeren Schlaf auf den Bauch zu legen. "Mittlerweile weiß man jedoch, dass die Bauchlage das Risiko für den plötzlichen Kindstod erhöht. Seit den frühen 1990er Jahren weisen Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte daher auf dieses Risiko hin - mit großem Erfolg", sagt Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband. Starben im Jahr 1990 in Deutschland laut Gesundheitsberichterstattung des Bundes 1.283 Jungen und Mädchen am plötzlichen Kindstod, so führt die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung für das Jahr 2019 nur noch 107 Kinder auf.

Gesunder Schlaf für Kinder - Richtige Schlafposition

Die richtige Schlafposition, die richtige Matratze und Zudecke und das Kinderbett im Eltern-Schlafzimmer können das Risiko deutlich senken. Die Rückenlage ist für Säuglinge die sicherste Schlafposition. Mund und Nase sind nicht verdeckt, der Brustkorb kann sich frei entfalten. Die Seitenlage ist dagegen ungünstig, weil sich das Baby leicht in die gefährliche Bauchlage rollen kann. Die Schlafunterlage ist dabei idealerweise fest und luftdurchlässig. Auf Kissen, Felle oder Kuscheltiere sollte im Babybett besser verzichtet werden, denn sie erhöhen nur die Gefahr, zu ersticken.

Überhitzung erhöht das Risiko

Auch Überhitzung kann das Risiko für den plötzlichen Kindstod steigern. Statt Decken sollten Eltern daher einen Schlafsack nutzen, wobei der Halsumfang nicht größer als der Kopf sein darf, damit das Kind nicht hineinrutscht. Der Schlafsack sollte etwa 15 Zentimeter länger als Oberkörper und Beine zusammen sein und so breit, dass das Kind Platz zum Strampeln hat, ohne sich zu verheddern. Empfohlen wird außerdem, das Babybett, wenn möglich, im Elternschlafzimmer aufzustellen. So kann unregelmäßige Atmung beim Säugling schneller registriert werden. Die optimale Raumtemperatur zum Schlafen liegt zwischen 16 und maximal 20 Grad Celsius.

Rauchen schadet

Ungünstig wirkt sich auch Rauchen aus: Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft geraucht haben, und Säuglinge mit mindestens einem in der Wohnung rauchenden Elternteil, haben ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod. Raucherinnen und Raucher sollten daher im ersten Lebensjahr des Kindes - am besten aber auch später - in seiner Umgebung auf das Rauchen verzichten. Um dem plötzlichen Kindstod vorzubeugen, kann also die "3-R-Faustregel" gut helfen, nämlich: Rückenlage - Rauchfrei - Richtig gebettet.

Stillen schützt

Auch Stillen hat einen positiven Effekt: Stillkinder haben einen leichteren Schlaf und wachen nachts häufiger auf - das Risiko für den plötzlichen Kindstod sinkt. Muttermilch enthält außerdem alle Nährstoffe, die das Kind braucht, aber auch wertvolle Abwehrstoffe. "Idealerweise stillen Mütter ihr Baby in den ersten sechs Monaten voll", rät Medizinerin Eymers. Auch dem Schnuller wird ein gewisser Schutz gegen den plötzlichen Kindstod zugewiesen.



Text: AOK Bundesverband / ams-Ratgeber