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Sachsen-Anhalt-News: Handwerk in großer Sorge um die Zukunft: Friseure zwei weitere Wochen geschlossen, für alle anderen immer noch kein verlässlicher Öffnungsplan

Donnerstag, den 11. Februar 2021

Obwohl das Handwerk nachvollziehbar klargemacht hat, dass ein Öffnen der Friseure und Kosmetiker auf Grund der guten Hygienekonzepte vertretbar ist, insbesondere unter Berücksichtigung, dass zahlreiche Existenzen auf dem Spiel stehen, dürfen die Friseure laut den Bund-Länder-Beschlüssen vom 10. Februar nun doch erst am 1. März wieder ihre Arbeit aufnehmen. Andere körpernahe Dienstleister sollen wohl nur notwendige Behandlungen durchführen können. „Wir sind schwer enttäuscht. Diese Maßnahmen werden wohl kaum einen wesentlichen Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben“, kommentiert Hagen Mauer, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg. „Warum der Bund zwischen Friseuren und Kosmetikern einen Unterschied macht, ist nicht zu verstehen. Sachsen-Anhalt wird hoffentlich einen eigenen Weg gehen“, so Mauer weiter.

Des Weiteren sei nach wie vor unklar, wann die anderen von der Schließung betroffenen Handwerksbetriebe öffnen dürfen. Mit dem neuen Inzidenzziel 35 sei zwar eine Marke gesetzt. „Doch wie realistisch ist es, dass dieses verschärfte Ziel bis Anfang März erreicht wird? Der Grenzwert pro 100.000 Einwohner wurde gesetzt, um eine Überlastung der Gesundheitsämter zu vermeiden. Wäre es daher nicht sinnvoller, die Gesundheitsämter besser auszustatten und die Digitalisierung voranzubringen, als weiter die Wirtschaft in den Ruin zu treiben? Der Schwellenwert Inzidenz 50 wurde im Frühjahr 2020 definiert. Seitdem sind viele Monate vergangen, in denen diesbezüglich nicht viel erreicht wurde“, sagt Mauer

Mauer ergänzt: „Planbarkeit und Perspektive schaffen, Versprechen einhalten und Vertrauen festigen! Das waren die Forderungen des Handwerks. Das Ergebnis der gestrigen Bund-Länder-Beratung ist enttäuschend. Wir machen uns große Sorgen um unsere Zukunft und die unserer Beschäftigten. Es bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Hilfsleistungen für Januar und Februar endlich fließen und Abschlagzahlungen großzügig (75 statt 50 Prozent) umgesetzt werden.“   

„Außerdem appellieren wir an unser Land, den Bildungsbetrieb neben den Schulen insbesondere auch in den Berufsbildungsstätten so schnell wie möglich wieder komplett zuzulassen, wie es schon jetzt in Thüringen und Niedersachsen der Fall ist. Wir verfügen über detaillierte Hygiene- und Abstandskonzepte, die sich in den vergangenen Monaten bewährt haben, und wir brauchen die Öffnung, um die Auszubildenden auf die Prüfungen vorbereiten zu können“, fügt Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, hinzu.

Symbolfoto/pixabay