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Foto 1 Anna Kreye

Sachsen-Anhalt-News: Insektenschutzgesetz: Praktische Lösungsansätze statt ideologischer Verbote

Dienstag, den 9. Februar 2021

Gerade erst sind die Düngeverordnung und mit ihr erhebliche Einschränkungen für die Anwendung von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen und Kultursubstraten in Kraft getreten, da droht der Landwirtschaft mit dem Insektenschutzgesetz der nächste Nackenschlag: laut Terminkette beabsichtigt die Bundesumweltministerin entgegen aller Kritik die Verabschiedung des Gesetzes im Bundeskabinett am 10. Februar 2021.

Die Landesvorsitzende der Jungen Union Sachsen-Anhalt, Anna Kreye (Foto), erklärt dazu:

"Mit dem Gesetzentwurf schießt das Bundesumweltministeriums weit über das Ziel hinaus. Zudem wird hier erneut die Landwirtschaft für das Insektensterben verantwortlich gemacht – Einflussfaktoren nichtlandwirtschaftlicher Art wie Lichtverschmutzung und Flächenfraß bleiben außer Acht. Fakt ist, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht nur für die Landwirtschaft sondern auch für den Wald unverzichtbar ist. Ein komplettes Anwendungsverbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten macht nicht nur den Anbau einiger Kulturen unmöglich, sie nimmt auch Betrieben die wirtschaftliche Existenz und führt zu Wertverlusten in der Fläche. Statt ideologische Verbote zu setzen, sollte die Politik verstehen, dass Natur-, Gewässer- und Insektenschutz nur gemeinsam mit der Landwirtschaft funktioniert und nicht gegen sie. Hier gilt es, lösungsorientiert voranzugehen und Projekte zu diskutieren, die bereits auf kommunaler Ebene die Anlage und Pflege insektenfreundlicher Grünflächen fördern und Lichtverschmutzung sowie Flächenversiegelungen vermeiden.“

In unserem auf dem JU-Deutschlandtag beschlossenen Antrag „Förderung des Biotopverbundes durch Blühstreifen an Wegseitenräumen“ haben wir bereits Vorschläge unterbreitet, wie unter Einbeziehung der Landwirte und Kommunen, aktiver Insektenschutz funktionieren kann.

"Unsere Landwirte handeln schon heute eigenverantwortlich und mit größter Sorgfalt beim Insektenschutz. Die Digitalisierung macht es zudem möglich, partiell und in Kleinstmengen Pflanzenschutz aufzubringen. Wir fordern die Umweltministerin auf, eine sozioökonomische Folgenabschätzung durchzuführen. Um eine erfolgreiche Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu gewährleisten, sollten voreilige Schlüsse vermieden werden. Es gilt, Ideen und Vorschläge der Fachverbände und der Politik zu diskutieren und mittels Anreizen für die freiwillige Reduktion von Pflanzenschutzmitteln zu appellieren", ergänzt Jonas Döhring, Beisitzer im Landesvorstand und federführend mit den Themen Umwelt und Landwirtschaft betraut.