Deutlicher Rückgang der Erwerbstätigkeit in Sachsen-Anhalt 2020

Wie das Statistische Landesamt nach neuesten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ mitteilt, sank die Erwerbstätigkeit in Sachsen-Anhalt u. a. infolge der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie stark und fiel auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Vom Rückgang waren insbesondere die marginal Beschäftigten und, trotz des Einsatzes von Kurzarbeit, die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betroffen. Die Zahl der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen war ebenfalls rückläufig.

Fast alle Wirtschaftsbereiche in Sachsen-Anhalt hatten Beschäftigungsverluste zu verzeichnen. Am stärksten sank die Erwerbstätigenzahl im Bereich Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und Wohnungswesen, zu dem auch die Arbeitnehmerüberlassung gehört (-5,8 Tsd. Personen), im Produzierenden Gewerbe (-4,5 Tsd. Personen) sowie im Bereich Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe; Information und Kommunikation (-4,4 Tsd. Personen). Nur der Bereich Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit; Private Haushalte hatte einen leichten Zuwachs (+0,2 Tsd. Personen).

In Deutschland sank die Erwerbstätigenzahl 2020 um 477,0 Tsd. Personen (-1,1 %) auf 44,8 Mill. Personen. Damit endete im Zeitraum der Corona-Krise der über 14 Jahre anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit. Der Rückgang betraf alle Bundesländer (alte Bundesländer ohne Berlin: -1,1 %; neue Bundesländer ohne Berlin: -1,4 %). Die Spannweite der Veränderungsraten reichte von -0,2 % in Berlin bis -2,2 % im Saarland.