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BPOLI MD: Geschleuste zahlten bis zu 17.000 Euro / Dritte LKW-Schleusung 2021 in Sachsen-Anhalt aufgedeckt

Donnerstag, den 21. Januar 2021

Halle/Petersberg (ots) - Am Mittwoch, den 20. Januar 2021 wurde die Bundespolizei gegen 18:10 Uhr erneut durch die Landespolizei über eine Behältnisschleusung informiert: 

Ein 41-Jähriger, bulgarischer LKW- Fahrer machte eine Rast am Parkplatz Petersberg, an der Bundesautobahn 14. Er hörte Geräusche von der Ladefläche seines LKW und wählte den Notruf. Einsatzkräfte der Landes- und Bundespolizei verlegten zum Ereignisort und öffneten das unverplombte Fahrzeug. Darauf befanden sich neben geladenen Verpackungsfolien insgesamt sieben Männer im Alter von 15, 17, 18, 19, 22, 35 und 38 Jahren. Die sechs afghanischen sowie der 35-jährige pakistanische Staatsangehörige wurden durch einen angeforderten Rettungsdienst untersucht. Glücklicherweise waren sie alle in guter gesundheitlicher Verfassung. Keiner von ihnen konnte aufenthaltslegitimierenden Papiere vorweisen. Der Fahrer und die Geschleusten wurden für die weitere strafprozessuale Bearbeitung zum Bundespolizeirevier Halle gebracht. Der LKW wurde durchsucht. 

In den sich anschließenden Vernehmungen gaben die Männer an, für die Schleusungen bis zu 17.000 Euro gezahlt zu haben. Ihre Reisen dauerten teilweise bereits über Jahre an und führten sie über ihre Heimatländer in den Iran, die Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien und Rumänien. Hier stiegen sie mit Hilfe der Schleuser auf den LKW und reisten unerlaubt nach Deutschland ein. Alle sieben äußerten ein Asylgesuch. Die Vernehmung des LKW-Fahrers ergab keine Anhaltspunkte, dass er von der Schleusung gewusst hatte. Somit erhärtete sich der Straftatverdacht gegen ihn wegen des Einschleusens nicht und er konnte die Dienststelle wieder verlassen. 

Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurden auch die Geschleusten nach Rücksprache mit der zuständigen Ausländerbehörde an entsprechende Einrichtungen übergeben, wobei die beiden Minderjährige in einer Kinder- und Jugendnotunterkunft untergebracht wurde. Die Bundespolizeiinspektion Magdeburg hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen Einschleusens von Ausländern sowie sieben weitere Strafverfahren wegen den unerlaubten Einreisen eingeleitet.