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Kann man trotz schlechtem Mathe-Abi studieren? Hier spalten sich die Meinungen

Mittwoch, den 25. November 2020

Es gibt wohl kein Schulfach, bei dem die Meinungen der Schüler so weit auseinander gehen, wie beim Matheunterricht. Manchen Schülern graust es beim bloßen Gedanken an die vielen Zahlen, Variablen und Gleichungen. Für andere ist es ein großer Spaß, die schwierigsten Aufgaben zu lösen und dadurch immer wieder neue Erfolgserlebnisse zu haben. Je nach Bundesland und Schulform unterscheidet sich der Matheunterricht in gewissen Punkten hinsichtlich der Themen und der Stundenanzahl. Doch die meisten Schüler werden das Fach bis zu ihrem Schulabschluss nicht los. Und auch bei zahlreichen Studiengängen kann nicht auf Mathe verzichtet werden. Doch was ist, wenn man in der Schule zu den Schülern gehörte, die Mathe nicht auf die Liste ihrer Lieblingsfächer setzen würden? Die Wahrscheinlichkeit, dann schlechte Noten zu schreiben, ist relativ hoch. Kann man trotz eines schlechten Mathe-Abis studieren?

Mathe in der Schule

Der Matheunterricht kann in verschiedenen Formen in der Schule stattfinden. Wenn man ein Studium anstrebt, muss man in den meisten Fällen das Abitur und somit die allgemeine Hochschulreife erreicht haben, weswegen man sich bei dem Thema auf den Unterricht am Gymnasium konzentrieren kann. Hier gibt es in der Oberstufe meistens drei Möglichkeiten, das umstrittene Fach in sein Abitur einzubringen: als Leistungskurs, Prüfungsfach oder als den sogenannten Abdeckerkurs.

An den meisten Schulen ist der Matheunterricht verpflichtend, wobei andere Fächer wie zum Beispiel Musik oder Geografie in der Oberstufe abgewählt werden können. Diejenigen, die in Mathe eher zu den leistungsschwächeren Schülern zählen, wählen meistens den Abdeckerkurs. Hier hat man vergleichsweise wenig Unterrichtsstunden und die Punkte nehmen in der Gesamtpunktzahl des Abiturs nur wenig Platz ein.
Anders ist es bei den Prüfungsfächern und Leistungskursen. Hier hat die Punktzahl des Matheunterrichts einen größeren Einfluss und besonders im Leistungskurs macht hat man wöchentlich mehr Mathestunden. Der Leistungskurs zählt im Abitur sogar dreifach und es werden lange, umfassende Klausuren geschrieben. Wenn man während der Schulzeit bemerkt, dass Einem Mathe nicht gut liegt, sollte man das Fach also nicht als Leistungskurs wählen.

Für welche Studiengänge braucht man Mathe?

Manchmal kann man die Anforderungen nicht gut einschätzen und es kann passieren, dass man plötzlich beim Abitur eine schlechte Mathenote erhält, obwohl man sonst gut abgeschnitten hat. Wenn man Mathe in dem Fall als Leistungskurs belegt hat, kann dies den Gesamtschnitt schnell hinunterziehen. Allerdings ist es kein Grund zur Verzweiflung. Bei sonstigen guten Leistungen kann man trotzdem insgesamt einen guten Durchschnitt erlangen und gute Fähigkeiten und Noten in Mathe werden bei Weitem nicht in jedem Fach erwartet.

Bevor man ein Studium antritt, muss man sich natürlich informieren, welche Anforderungen der Studiengang an jemanden stellt und welche Voraussetzungen man erfüllen sollte. Informationen dazu findet man im Internet auf den Websites der jeweiligen Hochschule. Auch auf Berufsmessen
 kann man sich Vorträge anhören und direkt vor Ort mit Schülern oder Professoren sprechen.

Allgemein lässt sich sagen, dass man für Studiengänge, die etwas mit Architektur oder Naturwissenschaften zu tun haben, gute Leistungen in Mathe vorzeigen können sollte. Dazu gehört natürlich auch das Mathematik-Studium. Wie man vielleicht im ersten Moment nicht vermuten würde, sind gute Leistungen in Mathe auch bei Ernährungswissenschaften wichtig, da das Studium zu einem Großteil aus Chemie besteht. Auch in BWL wird man gelegentlich mit dem Rechnen konfrontiert und im Psychologie-Studium muss man einige Statistik-Kurse belegen.

Auf der anderen Seite benötigt man für zahlreiche Fachgebiete fast gar kein oder nur sehr wenig Mathe. Dazu gehören die Geisteswissenschaften, welche beispielsweise Germanistik und Philosophie beinhalten. Um gut mit Sprache umgehen zu können, muss man keine Graphen berechnen oder Statistiken auswerten können und sprachlich begabte Menschen werden in vielen Branchen benötigt.

Auch beim Lehramt-Studium kann auf Mathe verzichtet werden. Dies gilt natürlich nicht, wenn man nach dem Studium Mathematik, Chemie oder Physik unterrichten möchte.

Weitere Beispiele für Studiengänge, für die man kein gutes Mathe-Abi braucht, sind Politik- und Rechtswissenschaften.

Trotzdem eine Lösung finden

Ein schlechtes Mathe-Abitur stellt auch kein Hindernis für ein anschließendes Studium in einem anderen Bereich wie z.B. Journalismus dar. Natürlich kommt es auf das Fach und den Bereich an und für einige Studiengänge benötigt man einen sehr guten Notendurchschnitt; den sogenannten NC. Eine schlechte Mathepunktzahl kann den eigenen Notendurchschnitt verschlechtern und das Belegen von Studiengängen wie Medizin oder Psychologie, die in der Regel einen sehr hohen NC ansetzen, kann sich als schwierig herausstellen. Doch man muss bedenken, dass an jeder Hochschule oder Universität andere Umstände herrschen und man zum Beispiel das Medizinstudium auch auf einem anderen Weg erreichen kann. Wenn der Notendurchschnitt nicht ausreicht, gibt es beispielsweise die Möglichkeit, den Medizinertest zu schreiben und so als Student angenommen zu werden. An jeder Universität gibt es bestimmte Kontaktpersonen, an die man sich mit all seinen Fragen wenden kann.

Außerdem kann man die Zeit zwischen dem Schulabschluss und dem Beginn des Studiums dafür nutzen, seine Mathekenntnisse aufzufrischen. Es gibt viel Literatur zu dem Thema und einige Lehrbücher, die speziell für die Mathematik geschrieben wurden, die bei den jeweiligen Studiengängen erwartet wird. Auch online gibt es einige Angebote und Kurse, die sich gut für die Vorbereitung aufs Studium eignen. Viele Hochschulen bieten zudem Mathekurse an und auch das Lernen mit anderen Studierenden ist eine geeignete Möglichkeit. 

Foto/pixabay




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