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Gesundheit-News: AOK - 17. November - Welt-Frühgeborenen-Tag

15. November 2020

Foto: Frühchen mit Schläuchen und Elektroden im Inkubator. Die kleine Hand umgreift den Finger eines Elternteils.

In Deutschland wird jedes zehnte Baby zu früh geboren - also vor Ablauf der 37. Schwangerschaftswoche. Normalerweise dauert eine Schwangerschaft etwa 40 Wochen. Im Jahr 2019 kamen insgesamt 64.437 Kinder zu früh zur Welt.

Um ihnen das Überleben zu ermöglichen, aber auch Spätfolgen und Entwicklungsstörungen zu reduzieren, müssen Frühchen umfassend versorgt werden. Für die medizinische Betreuung ist das eine große Herausforderung. Deshalb ist die medizinische Versorgung von zu früh geborenen Babys eine von sieben Behandlungen, zu denen es eine gesetzlich vorgegebene Mindestmenge gibt.

Die AOK gehört zu den Unterstützern des Bundesverbandes "Das frühgeborene Kind". Die AOK Bayern unterstützt die Versorgung frühgeborener Kinder unter anderem mit dem Projekt "Paula".

Die AOK Sachsen-Anhalt klärt über Risiken auf (siehe unten).

Mit "AOK-Priomed" bietet auch die AOK Hessen eine besondere Versorgung zur Prävention von Frühgeburten. Mit gleichem Ziel gibt es bei der AOK Nordost das Programm "Baby on time".

Weitere Informationen zum Welt-Frühgeborenen-Tag gibt es bei dem Bundesverband "Das frühgeborene Kind e.V.".

Die AOK Sachsen-Anhalt klärt über Risiken auf, um Frühgeburten zu vermeiden.

Frühgeburten sind nicht immer vorhersehbar und können unterschiedlichste Ursachen haben. Neben den unbeeinflussbaren Risiken gibt es ein paar grundlegende Dinge, auf die werdende Mütter hinsichtlich der Vermeidung einer Frühgeburt achten sollten.

Wann spricht man von einer Frühgeburt?

Eine Schwangerschaft dauert in der Regel 40 Wochen (9 Monate). Kommt ein Kind um die 40. Schwangerschaftswoche auf die Welt spricht man von einer Termingeburt. Doch manche Kinder werden unerwartet, sehr plötzlich und zu früh geboren.

In Deutschland lag die Frühgeborenen-Rate 2016 bei 8,6 % und ist damit eine der höchsten in ganz Europa. Bei einer Frühgeburt kommt das Kind vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt.

Je nach Dauer der Schwangerschaft unterscheidet die Medizin 3 Gruppen von Frühgeborenen:

extrem Frühgeborene, d.h. das Kind kommt vor der 28. SSW auf die Welt

sehr Frühgeborene, d.h. das Kind wird zwischen der 28. bis 31. SSW geboren

mäßig Frühgeborene, d.h. das Kind kommt zwischen der 32. bis 37. SSW zur Welt

Die Überlebenschancen von Frühgeborenen sind in Deutschland durch sog. neonatale Intensivmedizin deutlich gestiegen. Mehr als 80 % der Frühchen mit einem Geburtsgewicht unter 1000 g überleben.

Risiken und Ursachen für eine Frühgeburt

Faktoren wie Alkohol, Rauchen und Drogen während der Schwangerschaft gehen mit einem erhöhten Risiko für eine Frühgeburt einher. Auch Übergewicht der werdenden Mutter, eine Mehrlingsschwangerschaft, das Alter der Schwangeren (unter 18 Jahre und über 35 Jahre) sowie eine vorausgegangene Frühgeburt können Risikofaktoren darstellen.

Weitere mögliche Ursachen für Frühgeburten:

Infektionen im Mundbereich: Entzündungen des Zahnfleisches und des Zahnbettes während der Schwangerschaft erhöhen das Frühgeburtsrisiko um das Vierfache.

Bei einer In-vitro-Fertilisation ist das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft sowie für eine Frühgeburt um 40-60 % erhöht.

Harnwegsinfektionen oder eine vaginale Infektion können zu vorzeitigen Wehen und dem Blasensprung führen und so eine Frühgeburt begünstigen.

Eine Gebärmutterhalsschwäche kann dazu führen, dass die Schwangerschaft nicht lange genug gehalten werden kann.

Probleme mit der Plazenta (Mutterkuchen) können dazu führen, dass das Kind nicht mehr ausreichend versorgt wird und deshalb zu früh zur Welt kommt oder kommen muss.

Körperlicher und seelischer Stress können die Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten erhöhen und hierdurch auch eine Frühgeburt auslösen. Auch körperliche Belastungen, wie Alkohol- und Nikotinkonsum gefährden die Entwicklung des Kindes auf vielfältige Weise und erhöhen ebenfalls das Risiko für eine Frühgeburt.

Eine ausgeprägte Anämie (Blutarmut), bspw. durch einen Eisenmangel, kann die Abwehrkräfte der Schwangeren schwächen und somit das Infektionsrisiko erhöhen.

Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt wird Sie umfassend über Schwangerschaftsrisiken aufklären und Sie insbesondere über individuelle Verhaltensänderungen beraten. Ihr Arzt gibt Ihnen zudem wichtige Hinweise im Umgang mit beruflichem Zeitdruck, Stress und der Überwindung von Unsicherheiten und Ängsten am Arbeitsplatz.

Vorzeitige Wehen

In vielen Fällen kündigt sich eine Frühgeburt durch das Einsetzen vorzeitiger Wehen an. Dann ist es oftmals möglich, die Geburt des Kindes noch hinauszuzögern. Anzeichen für vorzeitige Wehen sind vor allem regelmäßige Kontraktionen in Verbindung mit krampfartigen Schmerzen, Fruchtwasserabgang und /oder hellrote Blutungen.

Gehen Sie schnellstmöglich zu Ihrem behandelnden Arzt, wenn bei Ihnen Beschwerden auftreten.

Das können Sie selbst für sich tun

Mit dem strikten Verzicht auf Alkohol, Tabakprodukte und Drogen können Sie das Risiko für eine Frühgeburt wesentlich senken.

Achten Sie auf eine ausgewogene und hochwertige Ernährung.

Nehmen Sie die regelmäßigen Termine der Schwangerschaftsvorsorge bei Ihrer Frauenärztin/ Ihrem Frauenarzt wahr.

Vermeiden Sie übermäßigen körperlichen und seelischen Stress. Halten Sie regelmäßige Pausen, besonders im Arbeitsalltag ein.



Text / Foto: AOK-Bundesverband