Dienstag, den 10. November 2020
Magdeburg. Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerium plant vor dem
Hintergrund eines gemeinsamen Beschlusses der Gesundheitsministerkonferenz
(GMK) vom vergangenen Freitag, in jedem Landkreis bzw. jeder kreisfreien Stadt
Sachsen-Anhalts mindestens ein Impfzentrum zu errichten. „Ziel ist es, die
organisatorische Vorbereitung im Dezember dieses Jahres abzuschließen“,
kündigte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne heute in Magdeburg an.
Dann stehe auch fest, wo genau die Impfzentren öffnen werden.
Der GMK-Beschluss sieht unter anderem vor, dass der Bund die Impfstoffe
beschafft, finanziert und gemäß Bevölkerungsanteil in die Länder verteilt. Die
Länder sind an der Einrichtung von Impfzentren finanziell beteiligt und für die
Beschaffung von Impfzubehör zuständig. Dazu zählen bislang rund 1,3 Millionen
Spritzen sowie 1,55 Millionen Kanülen. Kostenpunkt: Rund 43.500 Euro. In
diesem Zusammenhang werde auch der Einsatz mobiler Teams geprüft, so
Grimm-Benne weiter. „Wichtig ist es, alle Risikogruppen, die keine größeren
Wege mehr zurücklegen können, mit Impfstoff zu versorgen.“ Derzeit laufen
unter Federführung des Gesundheitsministeriums entsprechende Abstimmungen
mit der Kassenärztlichen Vereinigung, der Apothekerkammer, der
Krankenhausgesellschaft und dem Landesamt für Verbraucherschutz.
Aktuell gäbe es bezüglich der Impfstoffbeschaffung auf Europa- und
Bundesebene erfreuliche Signale, so Grimm-Benne. Dennoch sei zu erwarten,
dass zumindest am Anfang nicht für alle impfbereiten Personen genügend
Impfstoffdosen zur Verfügung stünden. „Hier gilt es anhand klarer und
transparenter Kriterien zu priorisieren“, sagt Grimm-Benne. Die Impfempfehlung
der Ständigen Impfkommission, der Leopoldina und des Deutschen Ethikrates
dazu sind vom Bund und Ländern ist die einheitliche Grundlage. Eine gewichtete
Impfstoffverteilung muss offen kommuniziert und transparent umgesetzt werden,
damit sie eine gesellschaftliche Akzeptanz erlangen kann.