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POESIE AUS MAGDEBURG ZUM WOCHENENDE


Sturmtief

Der Sturm fegt heut das Blatt vom Baum.
Was lose ist, schwebt in der Luft.
Am Nussbaum biegen sich die Äste,
die Nüsse falln zum Blätterfeste
und Sonnenlicht, das sieht man kaum.

Ich will schnell nach dem Rechten sehn.
Der Garten ist längst winterfest,
und Möbel tragen eine Hülle.
Des Nussbaums Früchte – welche Fülle!
Dem Herbst kann man nicht widerstehn.

Der Sturm wird stärker, biegt die Zweige.
Die können sich wohl kaum noch wehrn.
Zünd im Kamin ein erstes Feuer,
das lodert wie ein Ungeheuer.
Es dämmert schon, Tag geht zur Neige.

Noch immer viele Blätter treiben,
Wind pfeift und tobt, er lebt sich aus.
Er schüttelt, was er greifen kann,
holt stürmisch kalte Tage ran.
Da möchte ich im Warmen bleiben.

Ein Sturm am Herbsttag muss wohl sein.
Die Rosen neigen letzte Triebe.
Ich hör den Herbstwind hämisch lachen.
Jedoch am Himmel freuts den Drachen.
Der Tag klingt aus mit Träumerein.
…………..

23. Oktober 2018 
Margit Seebach